Den Begriff Informationskompetenz reformieren

Eine französische Dissertation mit dem Titel "La culture de l’information en reformation" von Olivier Le Deuff (vgl. auch meinen Blog-Eintrag vom Dezember 2008!). Schade, das mein Französisch nicht gut genug ist, um so etwas bequem zu lesen.

The aim of this work is to define the culture of information in a conceptual way. The genealogical and archaeological examination of the concept shows a diversity of representations.

We will try to demonstrate the various inheritances of the culture of information. This is a technical culture in Simondon‘s way, that is to say a culture which is not only based on the usages of the technical objects, but also on their understanding. This relationship with technical objects is called state of majority by Simondon. This state is close to the state of maturity of understanding as defined by Kant in his text about the Enlightenment. We will also examine the proximity between culture of information and information literacy. Lots of researches observe a convergence with old and new media.

The culture of information is becoming increasingly becoming a culture of communication or a culture of hypomnemata as defined by Stiegler.

We will try to show new ways of development of the concept of culture of information particularly to allow an intergenerational transmission.

Keywords : culture of information, information literacy, literacies, young generations

Das britische Netzwerk für Forschungs-Information

Angeregt durch einen Hinweis von Sheila Webber in ihrem Blog auf einen Guide zum Thema Peer Review habe ich die Website des britischen Research Information Networks (RIN) etwas genauer angeschaut, wahrlich eine Fundgrube (vgl. z.B. die "current news"). Schade, dass es so etwas nicht in Deutschland gibt!

Themen des RIN sind:

  • Using and accessing information resources
  • Communicating and disseminating research
  • Data management and curation
  • Research funding: policy and guidance
  • Researcher development and skills

Challenges for academic libraries in difficult economic times heisst zum Beispiel ein Report, der erst vor kurzem veröffentlicht wurde!

Landschaften der Informationskompetenz

"Information literacy landscapes" heisst das neue Buch von Annemaree Lloyd. Es beschreibt die Vielfalt von "information literacy in education, workplace and everyday contexts" (Oxford: Chandos, 2010). Information literacy ist für Lloyd eine sozio-kulturelle (sic!) Praxis, die von jedem Individuum je nach Kontext vielfältig und unterschiedlich erfahren wird.

In der Abschlussveranstaltung auf dem 4. Leipziger Kongresses für Information und Bibliothek, an dessen letztem Tag ich leider nicht anwesend war, wurden von einer neu gegründeten Arbeitsgruppe der BID zur Informationskompetenz erste Ergebnisse präsentiert. Unter dem Titel "Informationskompetenz für Bildung, Beruf und Gesellschaft – Erste Bestandsaufnahme und Perspektiven Bibliothek & Information Deutschland" stellen Luzian Weisel und Stefan Gradmann von der DGI die Problematik von Informationskompetenz dar und fassen die bisherigen Aktivitäten der Verbände in der BID zusammen. Es ist gut, dass damit alle Beteiligten der institutionalisierten "Informationslandschaft" in Deutschland an einem Strang ziehen, denn nur so wird politisch etwas zu erreichen sein! Zudem umfasst die Sicht auf Informationskompetenz nicht nur Bibliotheken, sondern schliesst auch Schulen, Universitäten, Berufsbildung, Arbeitsplatz sowie Erwachsenenbildung mit ein.

Noch mehr Informationskompetenz auf dem Bibliothekskongress

Weitere aus der Sicht von Informationskompetenz für mich interessante Beiträge in Leipzig habe ich leider erst hinterher wahrgenommen:

Informationskompetenz plus – zur Zukunft der Bibliotheken : Beobachtungen vom Bibliothekskongress in Leipzig 2010

Bibliothekskongresse oder Bibliothekartage bieten eigentlich immer eine Fülle von Anregungen für die eigene Praxis oder Reflexion, nicht anders diesmal mein zweitägiger Besuch des Bibliothekskongresses in Leipzig. Zufällig 😎 war ich bei den meisten der Sessions zum Thema Informationskompetenz mit dabei, herausragend dabei diejenige am Mittwoch nachmittag mit Vorträgen, die das klassisch-bibliothekarische Verständnis von Informationskompetenz weiterdenken. Ein weiteres Highlight war für mich die Frage der Zukunft der Bibliotheken, ein Thema, das sich durchaus mit meinem normalen Schwerpunkt vereinbaren lässt. Viele der Vorträge stehen schon jetzt als Folien auf dem BIB-Dokumentenserver zur Verfügung.
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Wohin entwickelt sich das, was wir Informationskompetenz nennen?

Die obige Frage treibt mir schon lange im Kopf herum. Ein Preprint zur Zeitschrift College & Research Libraries Journal (C&RL), ein Aufsatz von Thomas P. Mackey und Trudi E. Jacobson mit dem Titel "Reframing Information Literacy as a Metaliteracy", der online zugreifbar ist, hat diese Frage erneut angestoßen!

Michael Stephens hat in seinem Vortrag letzte Woche in Hamburg das Konzept "transliteracy" erwähnt. Dies machte im Sommer 2009 auf der IFLA-Tagung auch Suzie Andretta. Auch von "multimodal literacy" war hier die Rede. Auch mein in diesem Blog oftmaliges Erwähnen von "Informationskultur", die eigentlich das ausmacht, was ein breites Verständnis von Informationskompetenz umfasst, geht in die Richtung der Frage dieses Posts.

Wir leben in einer Welt, in der neben Lesen und Schreiben dieses weite Verständnis von Informationskompetenz so etwas wie eine dritte Kulturtechnik wird, in der alle einfach und schnell eigene Informationsressourcen aufbauen, die auch von anderen mitgenutzt werden können, in der jedes Agieren immer mehr ein Informieren wird und in der ein kritisches Verständnis des eigenen Informationsprozesses und der auf einen einwirkenden Informationsquellen unabdingbar wird. Gerade die immer einfacher zu nutzenden Informationsressourcen verdecken dabei oft die notwendige kritische Komponente von Informationskompetenz. Gerade läuft eine Umfrage eines amerikanischen Kollegen (Robert Schroeder, Portland State University) zum Verhältnis von critical thinking und information literacy. Für mich gilt dabei eher "Information literacy is critical thinking applied to information" und deutlich wird, dass Informationskompetenz schon lange nicht nur ein Thema von Bibliotheken ist, sondern Teil jedes Lernens.

Integration von Chemie-Bibliothekaren in die Lehre

Im neuen Chemical Information Bulletin, Vol. 62(1) Spring 2010, der ACS Division of Chemical Information (CINF) findet sich ein Interview (S. 24-26) mit René Deplanque, dem Managing Director des FIZ Chemie.

Deplanque plädiert darin für eine verstärkte Integration von Bibliothekaren in den „education process“ (S. 25-26):

There is quite a difference in the position of an American librarian and a German librarian. In Germany, the librarian has still a very traditional role. They are the ones to whom you go only to get information. Unfortunately, the librarian is seldom in the position of partner to the researcher. This is unfortunate because in most cases, the librarians have to have an academic degree in librarianship to work in a scientific library. Only very rarely do scientists decide to go into a career as a librarian. I think that one of the problems that we have to cope with is that universities depend on reputation, and reputation depends on research; librarians in Germany are not part of the research process. Therefore, the librarians do not have their true position within this framework. In recent years, this very traditional positioning of the librarian is weakening a bit, but it will still take many years before the librarian is accepted as a valued partner for the scientist. […]

The librarian in Germany is highly educated but only very seldom introduced into the education process, especially not in the sciences. Very few universities have courses on teaching the use of information systems that are actually led by a librarian. It is very sad that, within the educational system in Germany, the true value of the librarian is underestimated, and because of this librarians are not used to their full potential.

Ein Plädoyer für mehr Informationskompetenz-Aktivitäten durch Fachreferenten an Bibliotheken! An manchen Orten ist die Integration in die Lehre aber auch schon Realität, zum Beispiel in der Verfahrenstechnik an der TU Hamburg-Harburg! 😎 Am nächsten Montag ist für mich als Fachreferent für Verfahrenstechnik wieder die wichtigste Veranstaltung des Jahres, eine Präsentation zur "World of process engineering information" im Rahmen des Projektierungskurses Verfahrenstechnik. Mehr als 80 Studierende der Verfahrens- und Biotechnik der TUHH bearbeiten drei Wochen ein gemeinsames Projekt und bekommen am Anfang einen Überblick zur Fachinformation!

Theoretisches zum Thema Information aus deutschen Landen

Nachdem ich in der Blog-Kategorie "Philosophy of information" bisher relativ oft anglo-amerikanische Autoren erwähnt habe (Ausnahme Rafael Capurro!), hier ein paar Hinweise auf philosophisch-theoretische Beiträge zum Informations- und Bibliothekswesen aus deutschen Landen.

Der oben erwähnte Beitrag von Adrian Pohl "Kommunikation statt Information" hat mir nochmal deutlich gemacht, dass ich für mich keinen eindeutigen Informationsbegriff habe.

Den angesprochenen Perspektivwechsel von Information zur Kommunikation halte ich zwar aus praktischen Gründen auch für nötig, aber nicht weil sich der Kommunikationsbegriff einfacher fassen ließe als der Informationsbegriff. Beide, wie auch deren "Abgrenzung zu ‚Daten‘, ‚Wissen‘, ‚Kommunikation‘, ‚Quelle‘, ‚Text‘ oder gar ‚Schrift’" oder auch Medium und Dokument (siehe Jakob Voß), für alle diese Begriffe gibt es unterschiedlichste Bestimmungen und damit auch unterschiedlichste gegenseitige Abgrenzungen.

Für mich hat z.B. die Definition von Information als "einen Unterschied, der einen Unterschied macht" von Gregory Bateson einen gewissen Charme, z.B. mit seiner Nähe zum Lernen, denn Lernen ist auch Unterscheiden (Dies ist mir durch den schönen Vortrag von Wiebke Derboven zur Woche der Lebensentwürfe mit dem Titel Lebenslanges Lernen an der TUHH richtig bewusst geworden!).

Ich würde auch nie von "Wissensressourcen (die die Grundlage von Information sein können)" sprechen, wie Till Kinstler in einem Kommentar zum Blog-Eintrag von Adrian Pohl! Für mich ist Wissen nur etwas, was sich in den Köpfen abspielt, man kann dies veröffentlichen als Information für andere, so das man Information auch als "veröffentlichtes Wissen" bezeichnen könnte (dies habe ich zuerst irgendwo in einem Text von Gabi Reinmann gelesen!). Information hat für mich immer etwas Potentielles für den Rezipienten, je nachdem, ob er diese versteht oder nicht! Information als Teil der Kommunikation hat nach Luhmann also immer auch mit Selektion zu tun.

Noch ein Aspekt, der mir immer wichtig ist, ist das im Informationsbegriff enthaltende Formgebende, das ich vor kurzem in den Schriften des Computer- und Medienkünstler Lev Manovich, hier in vorbereitenden Texten für sein geplantes Buch "Info-aesthetics", gelesen habe:

"The contrast between form and information is one of the fundamental cultural dimensions which accompanies the shift from industrial to information society; or from modernism to what I would like to brand ‘informationalism’ […] And yet, as the word inFORMation implies itself, there is a hidden form-making impulse in information society."

"Rather, info-aesthetics refers to various new contemporary cultural practices which can be best understand as responses to the new priorities of information society: making sense of information, working with information, producing knowledge from information."

Und von hier ist dann ein Schwenk möglich zur Förderung von Informationskompetenz bzw. Informationskultur! 😎

Informationskompetenz-Politik

Durch Heft 2010/1 der VDB-Mitteilungen des Vereins Deutscher Bibliothekare wurde ich aufmerksam auf eine sogenannte Hamburger Erklärung des VDB mit dem Titel "Wissenschaftliche Bibliotheken in Deutschland unterstützen die neuen Studiengänge durch die nachhaltige Förderung von Informations- und Medienkompetenz". Inhaltlich ist dies alles keine Überraschung und wenn es der Praxis hilft, sicher auch sinnvoll! Was mir gut gefällt, ist die gemeinsame Nennung von "Informations- und Medienkompetenz" als zwei Seiten einer Medaille! Gerade politisch ist der Begriff "Medienkompetenz" (auch auf EU-Ebene) doch wesentlich eingeführter!

Interessant, und für mich das erste Mal offiziell erwähnt, ist folgender Satz

Die Leitlinien für die inhaltliche Ausgestaltung der Kursangebote bilden die vom Deutschen Bibliotheksverband verabschiedeten "Standards der Informationskompetenz für Studierende".

Die Diskussion des letzten Jahres um nationale Standards von Informationskompetenz (hier meine Meinungsäusserung in diesem Blog) war für mich offiziell eigentlich immer noch offen, und es wurde bisher nichts verabschiedet!? Auch auf den Seiten des Deutschen Bibliotheksverbandes, Sektion 4 (Wissenschaftliche Bibliotheken) findet sich immer noch der Entwurf von Ende März 2009. Aber dies ist wohl Politik. 😎 Ich bin immer noch der Meinung, dass wir bei der Diskussion um Informationskompetenz jeden Eindruck vermeiden sollten, als ob Bibliotheken damit ihre Legitimation steigern wollen, auch wenn man dies durchaus kritisch sehen (hier Fabian Franke) kann.

Vor Jahren fand ich die Diskussion (hier ein paar Google Links, siehe auch die Diskussion in der Information Literacy Instruction Discussion List ab Januar 2005) um den Aufsatz von Stanley Wilder „Information literacy makes all the wrong assumptions“ aus 2005 sehr spannend, der leider im Volltext nicht frei verfügbar ist. Vieles in dem Aufsatz ist sicher richtig, z.B. die Nähe von Informationskompetenz und Lernen bzw. Informationskompetenz und Lesen/Schreiben, manches reizt uns in Bibliotheken Arbeitende zur Diskussion, aber dafür ist solch eine Außensicht auch da!. Eine übersetzte, deutsche Version des Aufsatzes habe ich vor kurzen zufällig in Basedow1764’s Weblog gefunden.

Theoretisches zur Informationskompetenz

Hier ein paar Hinweis auf für mich interessante Artikel, die mir in letzter Zeit über den Weg gelaufen sind:

  • "Information Literacy 2.0: hype or discourse refinement?" fragen Sonja Špiranec und Mihaela Banek Zorica (Journal of Documentation, Vol. 66 No. 1, 2010, pp. 140-153, nur für Subscriber) und diskutieren den Sinn einer Unterscheidung von Informationskompetenz und Informationskompetenz 2.0. Sie sehen Informationskompetenz 2.0 u.a. als eine Art von „Teilmenge“ von Informationskompetenz. Ich selbst nutze diesen Begriff ja eher als Weiterentwicklung bisheriger Informationskompetenz, wie sie im bibliothekarischen Bereich bisher dominierte (zumindest in Deutschland).

    Der Beitrag endet mit folgendem Statement, dem ich nur zustimmen kann:

    IL 2.0 is fully compatible with the recently introduced theoretical frameworks due to its incorporation of the socio-technical and communicative dimensions since it adequately reflects new social relationships and socio-technical configurations. Consequently, IL 2.0 and the fundamental conceptions of IL as a socio-technical practice complement each other – while the socio-technical perspective provides information literacy 2.0 with a theoretical groundwork, Information literacy 2.0 offers the empirical field to implement renewed conceptions of a recasted theoretical framework.

  • Zitiert im obigen Aufsatz ist ein weiteren Artikel zur Informationskompetenz 2.0 von K. Tuominen, der mir bisher im Volltext entgangen war: "Information literacy 2.0", Signum, 2007, Vol. 40 No. 5, pp. 6-12.
  • Der sehr philosophische Aufsatz von Kimberly A. Jones mit dem Titel "Bringing Librarianship Back Home: Information Literacy as a Return to Method" (Communications in Information Literacy, 2009, Vol 3, No 1) fragt nach dem Wesen von Information und sieht Informationskompetenz als "proactive response to the hardening of LIS" und hat folgendes Abstract:

    Information literacy (IL) has arisen as a response to the reification of information. As information has been commodified, it has lost its fluidity as a term and an idea. Librarianship, as a result, has lost its footing, its philosophy. IL seeks to restore method to librarianship and, as a result, return subjectivity to information.

  • Vielversprechend auch der Titel "Information ethics as information ecology: Connecting Frankl’s thought and fundamental informatics" eines Aufsatzes von Tadashi Takenouchi (Ethics and Information Technology (2006) 8:187–193). Die Einbindung von Informationskompetenz in Informationsethik und die ökologische Betrachtung von Informationssystemen haben für mich einigen Charme. Mal sehen, ob ich den Artikel verstehe?! 😎

BTW: Auf Luciano Floridi habe ich in diesem Blog schon mal hingewiesen. Nun habe ich mir sein neues Buch mit dem schönen Titel "Information" gekauft, das in der, wie ich finde, fantastischen Reihe "A very short introduction" der Oxford University Press erschienen ist.

Ich bin ja immer noch sehr zwiegespalten, was die andererseits aber auch sehr interessanten Schriften von Floridi angeht. Er geht sehr stark von einem mathematisch-technischen Informationsbegriff aus und blendet zudem manche Diskussionen zur Philosophie der Information im Bibliotheks- und Informationswesen so gut wie aus. Ich finde, man kann den Informationsbegriff nicht vollständig diskutieren, ohne auch verwandte Begriffe wie Kommunikation, Wissen, Dokument usw. zu betrachten. Dies passiert mir bei Floridi zu wenig.

Nachtrag (16.2.2010). Hier noch ein Hinweis auf ein von Rafael Capurro herausgegebenes Special Issue mit dem Titel "Past, present, and future of the concept of information" der Open Access Zeitschrift tripleC.

Warum nutze ich Web 2.0 Tools?

In einem Gespräch an der TUHH kam wieder einmal die Frage auf, warum und aus welchen Beweggründen so viele das Web 2.0 nutzen? Es ist anscheinend immer noch nicht für jeden vorstellbar, Web 2.0 Dienste zu nutzen. Sicher nutzen viele das Web 2.0 auch, ohne dass ihnen dies bewusst ist. Dies gilt z.B. vielelicht für Wikipedia. Und sicher müsste man zunächst klären, was genau nun das Web 2.0 ist und was Nutzung genau meint.

Aus meiner persönlichen Sicht möchte ich dies einfach mal für mich aus praktischem Erleben heraus zusammenfassen und in meinen Blog stellen. Ich möchte dazu meine Gedanken auf verschiedenen Ebenen bzw. aus unterschiedlichen Sichten darlegen. Die Frage, die jetzt sofort auftaucht, warum mache ich diese nun in meinem Blog und schicke meine Gedanken nicht nur an die Teilnehmenden der erwähnten Gesprächsrunde? Ein Grund dafür ist sicher, dass diese vielleicht auch für andere interessant sind (hoffe ich zumindestens! 😎 )!

Warum nutze ich Web 2.0 Tools …

  • aus der Sicht der persönlichen Informations- und Ideengewinnung?
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Elektronische Karteikartensysteme

Vor einiger Zeit bekam ich über das Auskunftssystem "Fragen Sie Hamburger Bibliotheken" sinngemäß folgenden Anfrage:
„Ich möchte mich zum Thema elektronisches Karteikartensystem informieren und sehe mich überfordert, etwas derartiges zu finden. Was können Sie mir zu diesem Thema sagen?“

Es hat mir Spaß gemacht, diese Anfrage wie folgt zu beantworten: 😎

„So ganz verstehe ich nicht, was Sie genau wollen? Es folgen ein paar Assoziationen, die Ihre Anfrage bei mir hervorgerufen hat.

Früher wurden die Kataloge von Bibliotheken als Zettelkartei geführt. Mittlerweile sind diese alle als elektronische Datenbank online zugänglich, so dass man z.B. den Katalog des Bibliotheksbestandes der TUHH-Bibliothek als ‚elektronisches Karteikartensystem‘ bezeichnen könnte.

In unserem Katalog finden Sie übrigens das folgende Buch zur Geschichte des Zettelkastens:
Zettelwirtschaft : die Geburt der Kartei aus dem Geiste der Bibliothek / Markus Krajewski. Berlin : Kulturverl. Kadmos, 2002. (Vgl. auch meine Rezension des Buches in der Zeitschrift Bibliothek. Forschung & Praxis (Jg. 26, Nr. 3, 2002, S. 317-318).

Auf der Website des Autors finden Sie einen elektronischen Zettelkasten, also Software zur Verwaltung von Daten, häufig Literaturangaben. Eigentlich ist jedes Datenbanksystem ein ‚elektronisches Karteikartensystem‘.

Vergleichen Sie bitte zur Nutzung von Karteikarten zum Lernen und zur Literaturverwaltung auch folgenden Aufsatz von Markus Krajewski: Elektronische Literaturverwaltungen. Kleiner Katalog von Merkmalen und Möglichkeiten, in: Norbert Franck und Joachim Stary (Hrsg.), Technik wissenschaftlichen Arbeitens (= UTB), 11., vollständig überarbeitete Neuauflage, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn, 2003, S. 97-115 (geringfügige Überarbeitung des Texts für die 12. Auflage, November 2005).

Auch die TUHH-Bibliothek bietet ihren Kunden eine Literaturverwaltungsystem in Form der Software Citavi, die auch in einer freien, nur leicht eingeschraenkten Version downloadbar ist. Auch ein elektronisches Karteikartensystem!“

😎

E-Portfolios und Informationskompetenz

Das Thema der Kölner Masterarbeit von Sabine Schmall mit dem Titel "E-Portfolios als Element von Personal Learning Environments. Potentiale des E-Learning 2.0 im Kontext der Vermittlung von Informationskompetenz" passt zum Projekt StudIPort 2.0 an der TUHH, zu dem es jetzt auch einen Weblog gibt, in dem aktuell über den ePortfolio-Tag im Rahmen der Konferenz Campus Innovation im November 2009 berichtet wird.

Konvergenzen 1

Den Zusammenhang von Informationskompetenz und Kreativität habe ich ja hier schon mal erwähnt. So hat auch das Thema Zugang bzw. Open Access etwas mit Innovation und Kreativität zu tun, wie es etwas die "Charter for Innovation, Creativity and Access to Knowledge : Citizens’ and artists’ human rights in the digital age" betont!

Im Rahmen von Vorbereitungen für einen Innovationsprozess, an dem ich beruflich beteiligt bin, habe ich im Buch „Systemisches Innovations- und Kompetenzmanagement : Grundlagen – Prozesse – Perspektiven / von Gustav Bergmann, Jürgen Daub (2. Aufl. Wiesbaden : Gabler Verlag / GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden, 2008)“ gestöbert und hier manches Interessante gefunden, was das Thema Informationskompetenz aus einer leicht veränderten Sicht beleuchtet. Kompetenzentwicklung wird hier als "Fähigkeit zur Selbstentdeckung und -erprobung" (S. 75) beschrieben.

Kompetenzen können nicht absolut und kontextneutral einer Person zugeordnet werden, sondern entwickeln sich in den jeweiligen sozialen Feldern interaktiv. (S.74)

Und weiter:
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