education & media

Sehr interessantes Weblog aus dem Bereich Lernen und neue Medien bzw. E-Learning: education & media.

Enthalten sind Kategorien zur Medienkompetenz (mit einem Beitrag zum Thema „Death by Powerpoint“), zum „critical thinking“ und zum Thema Hochschule (aktuell hier Themen wie Wissen 2.0, Kompetenzen von Wissenschaftlern – aus dem duzMAGAZIN 06/200: hier fehlt leider Informationskompetenz (!) – sowie E-Portfolios an der Hochschule).

Neues bei EDUCAUSE

Neues bei EDUCAUSE zu Informationskompetenz heute (= net savvy) und zur Bedeutung und Problematik von MashUps und Remix für das Lernen und Lehren!

EDUCAUSE Quarterly | Volume 30 Number 1 2007
How Choice, Co-Creation, and Culture Are Changing What It Means to Be Net Savvy

Technology and the way information is created, used, and disseminated have changed, as has the definition of „net savvy“

By George Lorenzo, Diana Oblinger, and Charles Dziuban

EDUCAUSE REVIEW | July/August 2007, Volume 42, Number 4

Dr. Mashup; or, Why Educators Should Learn to Stop Worrying and Love the Remix

By Brian Lamb

Dieser Aufsatz enthält auch einen Hinweis auf einen interessanten Aufsatz zum Thema Plagiat:

Jonathan Lethem, „The Ecstasy of Influence,“ Harper’s Magazine, February 2007

Dazu auch einen aktuellen Beitrag in der Zeit und einen früheren Beitrag in diesem Weblog.

Verbesserung der Lehre an den Hochschulen

In der Wochenzeitung Zeit, Nr. 6 vom 1.2.2007, S. 39, wurde berichtet, dass die Lehre an den Hochschulen stärker in den Vordergrund kommt und sich der Wissenschaftsrat für eine stärkere Ausrichtung der Lehrenden auf die Bedürfnisse der Studierenden engagiert: Kasten „Mehr Lehrer, weniger Forscher : Neuer Typ gefragt“ (Jan-Martin Wiarda). Gleichzeitig gab es ein Interview mit Jürgen Zöllner, Berliner Bildungssenator, und Ulrich Herbert, Mitglied des Wissenschaftsrates, unter der Überschrift „Auch die Lehre soll sich lohnen“.

Dazu folgendes aus einem von mir verfassten, aber leider nicht abgedruckten Leserbrief zum Thema:

Die Beiträge zur unstreitbar notwendigen, verstärkten Schwerpunktsetzung im Bereich der Lehre an den deutschen Hochschulen suggerieren – auch durch das zugehörige Foto – das Verbesserung der Lehre hauptsächlich bedeutet, mehr brilliante Redner, die – perfekt mit Powerpoint umgehend – weiterhin ihre Vorlesungen halten, seien die Lösung, um die Qualität der Lehre in der modernen Massenuniversität zu verbessern.

Verbesserung der Lehre umfasst aber auch das Nachdenken darüber, was in der modernen Informationsgesellschaft gute Lehre eigentlich ist bzw. wie das Lernen der Studierenden, um die es ja eigentlich geht, besser unterstützt werden kann. Hier sind u.a. folgende Punkte zu berücksichtigen:

  1. Ein Perspektivwechsel der Sicht auf Lehrende und Studierende bzw. Lernende ist notwendig. Lehrende moderieren und ermöglichen Lern-Erfahrungen ihrer Studierenden. Studierende sind eher als Mit-Produzenten denn als Kunden der Universitäten aufzufassen, wie es der Präsident der Universität Lüneburg Sascha Spoun einmal in einem Vortrag ausdrückte.
  2. In diesem Sinne umfasst gute Lehre mehr projektorientierte Anteile, in denen nicht nur Fachwissen, sondern auch für die zukünftige Arbeitswelt notwendige Schlüsselkompetenzen benötigt werden. Eine wichtige Schlüsselkompetenz ist z.B. Informationskompetenz, nicht nur verstanden als Methodenkompetenz zur besseren Nutzung der Vielfalt der Informationswelt im Sinne der Kenntnis von Recherche- und Navigationsstrategien, sondern auch als Reflexionskompetenz z.B. zu Fragen des Geistigen Eigentums oder zu Problemen von Datenschutz und Privatsphäre („privacy“) in der Welt des Web 2.0 und sozialer Software. An wieviel deutschen Universitäten ist Letzteres curricular verankerter Teil der Lehre?
  3. Ein verstärkter, didaktisch motivierter Einsatz moderner Technologien ist ein Weg, mehr als nur einen Lerntyp – wie in einer Vorlesung – bei den Studierenden zu erreichen. Sinnvolle Beispiele sind etwa gute Podcasts (siehe den kurzen Beitrag Lernen 2.0 von Julian Hans in Zeit, Nr. 5, 25. Januar 2007), sicher aber nicht die aus der anfänglichen Euphorie beim E-Learning entstandenen Ideen gute Vorlesungen als Video aufzunehmen und an anderen Hochschulen „abzuspielen“.

Ich wünschte mir von der „Zeit“ in der Zukunft mehr Beiträge, die Beispiele für positives Lehren und Lernen an deutschen Universitäten aufzeigen. Ein Beispiel für den Schulbereich war z.B. der ermutigende Artikel „Eine Klasse für sich“ über die fünf mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichneten Schulen (Reinhard Kahl, Zeit, Nr. 51, vom 14.12.2006). Der zur Zeit zu beobachtenden Aufschwung der Hochschuldidaktik sollte derartige positiven Beispiele auch im Hochschulbereich, die es zweifellos auch schon jetzt gibt, vermehren.

Participatory Networks

Auf diesen von der American Library Associations Office for Information Technology Policy beauftragte Report mit dem Titel “Participatory Networks“ wurde schon von Heike Seidel in der Mailing-Liste Inetbib am 1.2.2007 hingewiesen.

PDF-Version

Mir gefällt besonders auch der Untertitel “The Library as Conservation“, der die hoffentlich stärker werdende teilnehmende Rolle von Bibliotheken am wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs betont. In der Welt des Web 2.0 werden nicht nur die Nutzer mehr als bisher am “Bestand“ der Bibliothek teilhaben und deren Wissensbasis mit aufbauen, sondern auch in Bibliotheken Arbeitende öffnen sich verstärkt und pro-aktiv ihrer jeweiligen Umwelt.

Plagiate – Telepolis-Artikel von Stefan Weber

In der Zeitschrift Telepolis hat der Medienwissenschaftler Stefan Weber im letzten Jahr mehrere Beiträge zum Thema Plagiate veröffentlicht:

TP: Wissenschaft als Web-Sampling: Wie an Universitäten in Windeseile eine Textkultur ohne Hirn entstanden ist – Teil 3 (15.12.2006)

TP; Die abschreibende Zunft: Neue Fälle von dreistem Textklau stellen die wissenschaftliche Selbstkontrolle in Frage – Report eines akademischen Whistleblowers und „Plagiatsjägers“ Teil 2 (01.12.2006)

TP: Textueller Missbrauch: Plagiarismus, Redundanz, Bläh-Rhetorik: Zur Krise der ulturwissenschaften durch den Einzug des Copy/Paste-Paradigmas – Teil 1 ((23.11.2006)

Weber hat auch ein Buch zum Thema veröffentlicht: Das Google-Copy-Paste-Syndrom : wie Netzplagiate Ausbildung und Wissen gefährden / Stefan Weber. Hannover : Heise, 2007. Das in Webers Beiträgen behandelte Thema kann durchaus als eines der wichtigsten Punkte einer zukünftigen Informationskompetenz gesehen werden. Webers Beiträge stellen einen auf eigenen Erfahrungen beruhenden Feldzug gegen Netzplagiate, der in manchen Passagen für mich allerdings etwas zu Religiös-Kreuzzughaftes wirkt. Das Buch regt einen zu einigem Nachdenken an. Die tiefergehende Problematik wird für mich nur am Rande angesprochen. Sehr interessant zu lesen in diesem Sinne sind die Kommentare zu Webers Artikeln in Telepolis!

Im Zeitalter von Open Access und Creative Commons sind die Grenzen zwischen Plagiat und originalem Beitrag in einem gewissen Sinne fliessend, besonders beim von Weber sogenannten „Ideenplagiat“ (S. 47 des Buches). Wie entsteht überhaupt eine neue Idee? Was bedeutet Kreativität hinsichtlich von Ideen. Das sind die viel wichtigeren Fragen, die die Thematik stellt! Eigentlich kann man sich heutzutage nicht sicher sein, dass eine Idee wirklich die eigene ist? Ich bin mir jedenfalls bei manchen Ideen nie sicher diesbezüglich! Könnte es nicht sein, dass man bei dem Information Overload, der täglich auf einen einwirkt, manches wahrnimmt, vergisst und dieses plötzlich aus dem Unterbewusstsein als „eigene Idee“ wieder auftaucht. Ist die Gestaltung eines eigenen Weblogs, der aus gefilterten Beiträgen der Welt der Information besteht, irgendwann eine eigene geistige Leistung? Kreativität kann doch heute auch heissen, aus der vorhandenen Informationsvielfalt bestimmte Aspekte herauspicken, diese neu zusammenstellen und fertig ist ein neues Produkt oder eine neue Idee. Wahrscheinlich gibt es so etwas wie eine alte und eine neue Kreativität bezüglich von Ideen!? Es gibt ja auch verschiedenen Formen von Kreativität. Kann der Begriff Schöpfungshöhe, der ja wohl im Urheberrecht steht, wirklich definiert werden und ist er ein Produkt einer Aushandlung zwischen gesellschaftlichen Kräften?

Man landet also so auch bei Kritik am bestehenden Urheberrecht, das ja auch erst im Laufe des Buchdruckes und gesellschaftlicher Entwicklung entstanden ist. Selbst der Begriff des Autors kann ja als gesellschaftliche Konstruktion angesehen werden! Alternative Lizenz-Modelle wie Creative Commons betonen z.B. gerade das „Share, reuse, and remix – legally“ und auch die damit mögliche Förderung von Kreativität.

Das Entscheidende bei der von Weber angesprochenen Plagiatsproblematik im Rahmen wissenschaftlichen Arbeitens ist sicherlich das korrekte Zitieren bzw. generell die Namensnennnung, wenn man Ideen und Werke anderer verwendet. Aber was, wenn sich die Welt der Information in Richtung der von Jorge Luis Borges beschriebenen Bibliothek von Babel entwickelt, die alle Bücher oder elektronischen Werke enthält, die aus der Kombination von allen möglichen Zeichen kombinatorisch konstruiert werden können. Dies ist dann eine Welt, in der kein Plagiat möglich ist bzw. alle Werke Plagiate sind. Sind wir auf dem Weg dorthin?

Digitale Medien und Wissenschaftskulturen – zeitenblicke 5 (2006), Nr. 3

Eine neue Ausgabe der elektronischen Zeitschrift zeitenblicke 5 (2006), Nr. 3 mit dem Titel „Digitale Medien und Wissenschaftskulturen“

Besonders interessant erscheinen mir folgende Beiträge

  • Michael Schetsche: Die digitale Wissensrevolution – Netzwerkmedien, kultureller Wandel und die neue soziale Wirklichkeit
  • Thomas Stöber: Der Wandel in der wissenschaftlichen Informationsvermittlung: das Beispiel Google Book Search
  • Jakob Voß: Was Wikipedia und die Wissenschaft voneinander lernen können
  • Irmela Schneider: Konzepte von Autorschaft im Übergang von der ‚Gutenberg-‚ zur ‚Turing-Galaxis‘
  • Stefan Haas: Vom Schreiben in Bildern. Visualität, Narrativität und digitale Medien in den historischen Wissenschaften

Wissen und Eigentum – PDF unter CC-Lizenz

Schöner Band zum Thema Urheberrecht zum Download als PDF!

Wissen und Eigentum – Schriftenreihe (Bd. 552)

Herausgeber Jeanette Hofmann
Bonn, 2006

Besitzen Autoren ihre Werke? Ist Wissen ohne rechtlichen Schutz vermarktbar, verwertbar oder wertlos? Dieser Sammelband gibt in 15 Beiträgen einen Überblick über die sich wandelnde Beziehung zwischen Wissen und Eigentum. In so verschiedenen Bereichen wie der klassischen Musik, der traditionellen Heilkunde in Mexiko oder dem Handel mit den Adressdaten werden die Auswirkungen der Behandlung von Wissen als Eigentum anschaulich erläutert.

Mit diesem Band gibt die Bundeszentrale für politische Bildung erstmals ein Werk unter einer Creative Commons Lizenz (CC) heraus. Alle Beiträge sind unter der Creative Commons-Lizenz by-nc-nd/2.0/de lizenziert.

netzpolitik.org: Folien Creative-Commons-Präsentation

Am Donnerstagabend, den 7.12.2006, hörte ich einen schönen
Vortrag von Markus Beckedahl zu Creative Commons. Die Folien findet man über seinen Weblog
Netzpoltik.org – Aktuelle Berichterstattung rund um die politischen Themen der Informationsgesellschaft.

Auch das Thema Informationspolitik ist einer der Dimensionen von Informationskompetenz!

Zitieren im Rahmen wissenschaftlichen Arbeitens und das Netz (Bettina Berendt)

Ein sehr interessanter Aufsatz zum Thema Zitieren, verknüpft mit einem Einstieg über Google. Es geht nicht nur um das „Wie“ des Zitierens, sondern vor allem auch um das „Warum“, all dies besonders gut auch für Naturwissenschaftler und Ingenieure geeignet!

Berendt, B. (2003). Studentische Literaturarbeit in Zeiten des World Wide Web. In B. Berendt, H.-P. Voss, & J. Wildt (Eds.), Neues Handbuch Hochschullehre (G3.3, pp. 1-30). Berlin: Raabe Fachverlag für Wissenschaftsinformation.

Verlinkt als PDF auf der
Homepage der Autorin Bettina Berendt.

Es gibt auch schon eine neue Version. leider nicht als PDF:
Berendt, B. (2006). Studentische Literaturarbeit in Zeiten des World Wide Web. (überarbeitete und aktualisierte Version). In B. Berendt, H.-P. Voss, & J. Wildt (Eds.), Neues Handbuch Hochschullehre – Best Of. Berlin: Raabe Fachverlag für Wissenschaftsinformation.

knb: Teaching Library

knb: Teaching Library

Eine Webseite im neuen Bibliotheksportal des Kompetenznetzwerkes für Bibliotheken mit einem Text von Wilfried Sühl-Strohmenger über
Teaching Libraries.

Für mich trifft dieser Begriff nur einen Teilbereich des möglichen Dienstleistungsspektrums von Bibliotheken bei der Unterstützung des Lernens. Wenn möglich sollen und müssen in Bibliotheken Arbeitende auch Lehrveranstaltungen und Schulungen durchführen. Aber eigentlich will niemand belehrt werden, schon gar nicht von Bibliotheken. Modernes Lehren bedeutet, das Lernen zu ermöglichen und zu unterstützen, und genau das ist die wichtigste Rolle der Bibliothek. So finde ich den Begriff „Learning Facilitating Library“ besser, umfasst er neben der inhaltlichen Dimension der Informationskompetenz, auch eine räumliche (Bibliothek als physischer Lernort) und organisatorische Dimension, die Bibliotheken berücksichtigen müssen. Auch Dienstleistungen von Bibliotheken im Bereich E-Learning gehören hier dazu.

Learning Spaces

Angeregt durch Sheila Webbers Weblog habe ich erneut auf der EDUCAUSE Website gestöbert und das interessante E-Book Learning Spaces gefunden.

„Space, whether physical or virtual, can have a significant impact on learning. Learning Spaces focuses on how learner expectations influence such spaces, the principles and activities that facilitate learning, and the role of technology from the perspective of those who create learning environments: faculty, learning technologists, librarians, and administrators. Information technology has brought unique capabilities to learning spaces, whether stimulating greater interaction through the use of collaborative tools, videoconferencing with international experts, or opening virtual worlds for exploration. This e-book represents an ongoing exploration as we bring together space, technology, and pedagogy to ensure learner success.“

Passend dazu aus Großbritannien die Broschüre „Designing Spaces for Effective Learning“ oder den schottischen „Spaces for Learning“-Report.

e-teaching.org

e-teaching.org

„Möchten Sie digitale Medien in der Hochschullehre einsetzen? Dann sind Sie hier richtig! e-teaching.org ist ein Informationsangebot und Beratungswerkzeug für (tele-)mediale Hochschullehre. Es dient als Selbstlernangebot für interessierte Dozierende und als Baustein für hochschulspezifische Qualifizierungs- und Medienentwicklungsstrategien.“

Thematische Seiten zur Informationskompetenz sind hier ebenso zu finden wie Materialien zur Entwicklung des Lernens an Hochschulen.

MBI Blog: Social Skills durch Social Software

MBI Blog: Social Skills durch Social Software

Sicher ein interessante Veranstaltung. Es geht zum Beispiel auch um ePortfolios. Die meisten PDFs der Tagung aus dem letzten Jahr stehen ebenfalls zur Verfügung. Gerade E-Portfolios sind im Bereich der sozialen Software bisher selten der Erwähnung wert. Schade, stellen Recherche-Portfolios auch für Informationskompetenz-Aktivitäten ein gutes Instrument dar, z.B. für die Bewertung von Lernerfolg und Veranstaltungen (integriert z.B. im Konzept im Informationskompetenz-Projekt der UB Konstanz!).

Dies ist eine Übernahme aus dem MBI Blog (auch über Inetbib gepostet):

Eine interessante Veranstaltung zum Thema Social Software wird demnächst in Salzburg über die Bühne gehen: die EduMedia Fachtagung 2006, vom 23. bis zum 24. Mai.

Library & Information Resources » HigherEd BlogCon

Library & Information Resources » HigherEd BlogCon

We are pleased to announce that the following presentations are part of the HigherEd BlogCon Library & Information Resources track and will be published here during the week of April 10, 2006.

Web-2.0-Anwendungen in Bibliotheken! Beiträge zu einer Konferenz zum Thema Blogging im Bildungswesen

University Libraries – Research help

University Doing research

Website mit links zu den Infos von den Virginia Tech Libraries mit vielen interessanten Themen:

Seven steps to library research
Handouts
Research paper scheduler
Subject guides
Evaluating web information (with bibliography)
Information skills modules
Tech’s information literacy tutorial
Copyright guidelines

Zum letzten Thema: Auf einer Seite alles wesentliche zum Copyright (bei amerikanischen Kollegen liegt eben in der Kürze die Würze!)