Weltbibliotheken aus historischer und aktueller Perspektive

Auf der 37. Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) an der Universität Bremen findet ein Workshop der "Fachgruppe Informatik- und Computergeschichte" in Verbindung mit dem "Präsidiumsarbeitskreis Geschichte der Informatik" statt mit dem Titel
"Architekturen der digitalen Weltbibliothek aus historischer und aktueller Perspektive"

Das WWW als Weltbibliothek: Rückblick auf historische Ansätze einer Sammlung, Ordnung, Erschließung und Kommunikation des Weltwissens.

Termin: 27.9. 2007 (9.00-19.00 Uhr)

Informationskompetenz in Frankreich

Immer wieder fällt mir auf, wie wenig man von den Aktivitäten zur Informationskompetenz mitbekommt aus Ländern, deren Sprachen man kaum oder gar nicht beherrscht. Die sprachliche Barriere ist da oft auch eine kulturelle und verhindert interkulturelle Zusammenarbeit!

Eine allgemeine Übersicht bietet informationskompetenz.de:
Informationskompetenz im Ausland: Portale & Blogs

Gerade aufgefallen ist mir auch eine Masters-Arbeit aus Köln von 2006 von Isolde Teufel mit dem Titel "Das universitäre Bibliothekswesen Frankreichs: neuere Entwicklungen und Herausforderungen – eine Analyse der letzten zehn Jahrgänge des Bulletin des Bibliothèques de France", die je einen Abschnitt über Benutzerschulung und Informationsvermittlung enthält.

Neues bei EDUCAUSE

Neues bei EDUCAUSE zu Informationskompetenz heute (= net savvy) und zur Bedeutung und Problematik von MashUps und Remix für das Lernen und Lehren!

EDUCAUSE Quarterly | Volume 30 Number 1 2007
How Choice, Co-Creation, and Culture Are Changing What It Means to Be Net Savvy

Technology and the way information is created, used, and disseminated have changed, as has the definition of „net savvy“

By George Lorenzo, Diana Oblinger, and Charles Dziuban

EDUCAUSE REVIEW | July/August 2007, Volume 42, Number 4

Dr. Mashup; or, Why Educators Should Learn to Stop Worrying and Love the Remix

By Brian Lamb

Dieser Aufsatz enthält auch einen Hinweis auf einen interessanten Aufsatz zum Thema Plagiat:

Jonathan Lethem, „The Ecstasy of Influence,“ Harper’s Magazine, February 2007

Dazu auch einen aktuellen Beitrag in der Zeit und einen früheren Beitrag in diesem Weblog.

UFB Erfurt/Gotha : Service : Lernangebote

Die Universitätsbibliothek Erfurt hat ihre Lernangebote im Service-Bereich neu gegliedert (danke für den Hinweis von Holger Schultka, der in Erfurt die treibende Kraft ist und für den Inhalt verantwortlich ist).

UFB Erfurt/Gotha : Service : Lernangebote

Unter dem Motto Lernen von A bis M wird das Bildungsangebot der Bibliothek dem Kunden schmackhaft gemacht.

  • A Die Bibliothek als Arbeitsmittel
  • B Basiskompetenzen
  • F Fachlich
  • M Medien- und Kulturgeschichte

Das Angebot bietet auch für andere Bibliotheken eine Fülle von praktischen Anregungen sowie (Selbst-)Lernmaterial und Lehrmittel.

Prof. Helmut Arntz

Im Newsletter der Deutschen Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis ist ein Hinweis auf Prof. Helmut Arntz, der am 31. Mai 2007 im 95. Lebensjahr starb.

Prof. Arntz gehörte zu den auch international renommiertesten Persönlichkeiten des deutschen Dokumentations- und Informationswesens im 20. Jahrhundert.

Von der Wiedergründung der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation (DGD), der heutigen DGI, im Jahre 1948 an prägte er neben Erich Pietsch u.a. das Informationswesen in Deutschland. Er war von 1961 bis 1972 Präsident der DGD und von 1973 bis 1980 Präsident der von Paul Otlet und Henri La Fontaine 1895 unter dem Namen Institut International de Bibliografie gegründeten International Federation for Information and Documentation (FID).

Ein weiteres deutsches Buch zur Teaching Library

Teilweise auch in eigener Sache ein Hinweis darauf, dass nach dem Band von Claudia Lux und Wilfried Sühl-Strohmenger (Teaching library in Deutschland : Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz als Kernaufgabe für Öffentliche und Wissenschaftliche Bibliotheken. Wiesbaden : Dinges & Frick, 2004) ein weiteres deutschsprachiges Buch zum Thema Informationskompetenz und Bibliotheken erschienen ist:


Krauß-Leichert, Ute (Hrsg.): Teaching Library – eine Kernaufgabe für Bibliotheken. Frankfurt am Main: Lang, 2007.

Der Band vereinigt eine Sammlung von Aufsätzen von Informationskompetenz-AktivistInnen in nDeutschland:

  • Ute Krauß-Leichert: Teaching Library – eine Einführung
  • Wilfried Sühl-Strohmenger: Neue Entwicklungen auf dem Weg zur «Teaching Library» – insbesondere bei den Wissenschaftlichen Bibliotheken
  • Thomas Hapke: Perspektive E-Learning – Die Rolle von Universitätsbibliotheken in neuen Lernumgebungen
  • Benno Homann: Standards und Modelle der Informationskompetenz – Kooperationsgrundlagen für bibliothekarische Schulungsaktivitäten
  • Detlev Dannenberg/Jana Haase: In 10 Schritten zur Teaching Library – erfolgreiche Planung bibliothekspädagogischer Veranstaltungen und ihre Einbindung in Curricula
  • Katrin Seewald: Lehren lernen oder Wie entsteht eine Teaching Library?
  • Oliver Kohl-Frey: Beyond the Bachelor. Informationskompetenz für Anfänger und Fortgeschrittene an der Universität Konstanz
  • Holger Schultka: Gedanken zur (Bibliotheks-)Pädagogik.

Transliteracy

Informationskompetenz (information literacy) ist nicht die ganze Welt! 😎

Transliteracy – Ist Informationskompetenz umfassender oder eher ein Teil davon?

Siehe auch den frei verfügbaren New Literacies Sampler, herausgegeben von Michele Knobel und Colin Lankshear! Auch der Begriff Multiliteracies wird oft verwendet!

Transliteracy is the ability to read, write and interact across a range of platforms, tools and media from signing and orality through handwriting, print, TV, radio and film, to digital social networks.

Siehe auch folgenden alten Blogeintrag!

Interessante Veröffentlichungen aus dem Projekt mediaconomy zur Wissenschaftskommunikation

Im Projekt mediaconomy – Forschungsverbund Internetökonomie der Georg-August-Universität Göttingen sind interessante Beiträge zur Wissenschaftskommunikation unter einer CC-Lizenz veröffentlicht worden:

Mediaconomy ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Georg-August-Universität Göttingen zu Problemstellungen in der Internetökonomie… Ziel von Mediaconomy ist es, aus unterschiedlichen forschungstheoretischen Betrachtungsperspektiven die Auswirkungen veränderter Marktstrukturen und Angebotsformen durch internetbasierte, insbesondere mobile Anwendungen am Beispiel der Medienbranche zu untersuchen… Bei der Untersuchung der Veränderungen in der Medienbranche konzentriert sich der Forschungsverbund Mediaconomy auf zwei inhaltliche Schwerpunkte: den Bereich „mobiles Internet“ und den Bereich „Wissenschaftskommunikation“ …

Informationskompetenz und Suchmaschinen

heise online – Hoffen auf die nächste Generation von Suchmaschinen

Hier ein Zitat aus dem Heise-News-Ticker:

"Wir sind definitiv auf dem Weg in die Google-Gesellschaft", konstatierte der Soziologe Rudi Schmiede von der TU Darmstadt und warnte davor, dass Suchmaschinen die Wahrnehmung prägten und die "Definitionsmacht" über das hätten, was Aufmerksamkeit lohnt und erfordert. Die ständigen Rufe nach "Informationskompetenz" oder "Medienkompetenz" hält er nicht für ausreichend. Es bedürfe "der menschlichen Vermittlung zwischen Information und Realität", damit die eigenständige Urteilskraft gestärkt werde, betonte Schmiede. Ob Suchmaschinen dabei unterstützen oder „zur konsumierenden Entmündigung“ beitragen, sei auch eine Frage der Technikgestaltung. (Richard Sietmann)

Deutlich wird in diesem Zitat, dass Informationskompetenz hier sehr instrumentell verstanden wird. Ein weites Verständnis von Informationskompetenz umfasst natürlich auch Reflexionskompetenz zum Bereich Information!

Passend dazu vielleicht mein Vortrag mit dem Titel "Die Nadel im Heuhaufen – Finden von Informationen über Google hinaus" am Tag der offenen Tür der TU Hamburg-Harburg am 31.5.2007.

Standards zur Informationskompetenz in Natur- und Ingenieurwissenschaften

ALA | Information Literacy Standards for Science and Engineering/Technology
By The ALA/ACRL/STS Task Force on Information Literacy for Science and Technology

Was bedeutet es für Studierende der Natur- und Ingenieurwissenschaften informationskompetent zu sein? Hier eine amerikanische Antwort zur fachspezifischen Informationskompetenz in Technik und Naturwissenschaft, ausgearbeitet von der American Library Association und der Association of College and Resarch Libraries.

Informationskompetenz 2.0 und das Verschwinden des Nutzers

Zum Beitrag in Netbib von Lambert Heller mit dem Titel "Die Benutzer und ihre Seiten: Begriffe aus der Informationswelt von gestern" vor gut 4 Wochen passt der Titel meines Aufsatzes "Informationskompetenz 2.0 und das Verschwinden des ‚Nutzers‘", der das Konzept Informationskompetenz kritisch hinterfragt. Der Aufsatz ist als Preprint auf der Website der Zeitschrift "Bibliothek – Forschung und Praxis" verfügbar, zusammen mit anderen Beiträgen (z.B. von Anne Christensen, Oliver Obst, Edlef Stabenau u.a.) des kommenden von Patrick Danowski und Lambert Heller herausgegebenen Sonderheftes der Zeitschrift "Bibliothek – Forschung und Praxis" zur Bibliothek 2.0 .

Fünf Thesen zur Informationskompetenz 2.0 schlagen einen Perspektivwechsel der in deutschen Bibliotheken vorherrschenden Sicht auf Informationskompetenz hin zu einem ganzheitlicheren Verständnis von Informations- und Lernprozessen vor:

  1. Informationskompetenz 2.0 umfasst ein ganzheitliches Verständnis von Informations- und Lernprozessen.
  2. Informationskompetenz 2.0 ist eine von vielen Schlüsselkompetenzen.
  3. Informationskompetenz 2.0 ist eine "Lernerfahrung".
  4. Informationskompetenz 2.0 ist im Web 2.0 ein Prozess, umfasst nicht nur Lernen mit und durch Information sondern verstärkt Lernen über Information und Wissen.
  5. Informationskompetenz-2.0-Förderung nutzt Hilfsmittel des Web 2.0.

I critically question the concept of information literacy in a (German language) paper titled "Information literacy 2.0. and the disappearance of the user" which will be published in a special issue on the library 2.0 of the journal: "Bibliothek – Forschung und Praxis" edited by Patrick Danowski and Lambert Heller. Five theses on information literacy 2.0 as well as suggestions for further reading offer the possibility to change the perspective of the view on information literacy predominating in German libraries in the direction to a more holistic view of information and learning processes.

  1. Information literacy 2.0 includes a more holistic understanding of information and learning processes.
  2. Information literacy 2.0 is one of many key competences.
  3. Information literacy 2.0 is a "learning experience".
  4. Information literacy 2.0 is a process in the Web 2.0 which includes not only learning with information but learning about information and knowledge.
  5. The promotion of information literacy 2.0 uses tools of the Web 2.0.