Neues aus Augsburg

Die Informationskompetenz-Initiative an der Universität Augsburg, die ja nicht in einer Bibliothek angesiedelt ist (!), wurde hier ja schon erwähnt. Unter der Überschrift „Informationskompetenz und wissenschaftliches Arbeiten“ gibt es einen neuen Arbeitsbericht des Instituts für Medien- und Bildungstechnologie mit dem Untertitel „Studienergebnisse und Empfehlungen zur wissenschaftlichen Recherche im Hochschulstudium“. Wirklich überraschende Ergebnisse von Befragungen und Feldforschung sind für mich nicht wirklich dabei. Betont wird die deutliche Verbindung zum wissenschaftlichen Arbeiten, wenn es bei den Schlussfolgerungen heisst:

  • Hauptfokus der Probleme der Studierenden lassen sich in die Bereiche wissenschaftliche Methoden, Themeneingrenzung / Forschungsfragen und Formalia aufteilen.

Und bei den Empfehlungen heisst es:

  • Studierende bevorzugen es, ihre Kommilitonen bei Fragen zum wissenschaftlichen Arbeiten heranzuziehen. Peer-Learning stellt deshalb eine wichtige Komponente im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens im Hochschulstudium dar. Es ist daher sinnvoll, studentische Tutoren als festen Bestandteil des Beratungsangebots für Studierende bereit zu stellen.

An der TUHH gibt diesbezüglich ein ein sehr erfolgreiches Projekt der Studienberatung „StartING@TUHH – Tutorien zum selbstorganisierten Studieren und Lernen für das erste Studienjahr„, in dem ältere Studierende als Lernberater wirken. Diese Tutoren erwerben hier wirklich Schlüsselkompetenzen. Ich hatte schon Gelegenheit im Rahmen des begleitenden Tutoriums für die Tutoren das Thema Informationskompetenz unter dem Motto „Beyond Google – Angebote der TUHH-Bibliothek“ vorzustellen und habe selten so eine motivierte und mitmachende Gruppe erlebt!

Und hier noch ein schöner studentischer Aufsatz aus Augsburg:

Perlova, Julija (2009). Ein Muss für das 21. Jahrhundert. Informationskompetenz als Schlüsselqualifikation für das Informationszeitalter. w.e.b.Square. 01/2009. URL: http://websquare.imb-uni-augsburg.de/2009-01/4

Standards zur Informationskompetenz werden zu wichtig genommen!

In Deutschland wird über nationale Standards zur Informationskompetenz nachgedacht. Auch auf der letzten Sitzung der AG Informationskompetenz des GBV (AGIK GBV) war dies ein Thema.

Hiermit fasse ich meine Sicht der Dinge, die auch geprägt ist von der Diskussion auf diesem Treffen, zusammen. Vielleicht können einige dieser Gesichtspunkte beim weiteren Verfahren berücksichtigt werden, um das Thema wirklich national voranzubringen!? Das Ganze ist jetzt doch etwas viel geworden, hatte sich aber irgendwie bei mir aufgestaut und ich habe meine Einwände gegen Standards einfach mal runter geschrieben.

Es gibt einen Vorschlag, eine Kurzform der „Standards der Informationskompetenz für Studierende“ des Netzwerkes Informationskompetenz Baden-Württemberg (2006) als nationale Standards zu präsentieren. Dieser soll auf der Frühjahrssitzung der Sektion IV im DBV am 25. und 26.März 2009 in Darmstadt 2009 vorgestellt werden.

Meine Kritikpunkte im Einzelnen:

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Zum Begriff Informationskultur

Das erste Mal bewusst aufgefallen ist mir der Begriff Informationskultur im Titel des Buches vom Briten Luke Tredinnick „Digital Information Culture: The Individual and Society in the Digital Age“ (2008).

Tredinnick beschreibt digitale Informationskultur unter 5 Gesichtspunkten, die auch für mich zu einem ganzheitlichen und weiten Begriff von Informationskompetenz gehören. Ich füge stichwortartig das dazu, was mir an diesbezüglichen Aspekten von Informationskompetenz zu diesen Punkten bisher eingefallen ist:

      Textualität (Textuality): Schreiben und Kontext; Text als sozialer Konstrukt, Wissenschaftliches Arbeiten; …?
      Authentizität (Authenticity): Was ist original? Geistiges Eigentum; Kopieren und Zitieren; …?
      Wissen (Knowledge): Was ist Wahrheit? Was ist Wissen? Was ist Information? Wie entsteht wissenschaftliches Wissen? Problematik des Peer Review? Informationsüberfluss; Gemeinschaftliches Wissen; Lernen, Vermittlung und Bildung; …?
      Macht (Power): Zugang zu Information und Wissen; Informationsmonopole; Digital Divide; Open Access, Zeitschriftenkrise, Informationsökonomie, Urheberrecht, Geheimhaltung von Information; Bewertung von Forschung; ..?
      Identität (Identity): Datenschutz, Privacy; Virtualisiserung, Second Life; …?
      Gedächtnis (Memory): Überlieferung und Geschichte; Erhaltung digitaler Artefakte; …?

Am Schluss vom Kapitel „Knowledge“ habe ich eine so schöne Formulierung/Erweiterung für „information literacy“ gefunden, die hier als „second-order literacy“ bezeichnet wird, dass ich diese etwas länger zitieren möchte:

In the digital age, where information and data are cheap, proliferating through digital environments and always at the end of a search engine query, the value of knowledge derives from understanding the process through which truth become authenticated, and the underlying assumptions, values, biases, presuppositions and belief systems which inform that process.

This is captured in the idea of second-order literacy. Second-order literacy is not a matter of reading, but of creating meaning out of texts or cultural objects within the whole social context. It is about situating truth claims within their social and cultural context and of reading the context as well as the content, not as a way of objectifying knowledge, but as a way of understanding truth claims. Second-order literacy is a matter of understanding that truths are never given, and that authority is never wholly conferred from the sites of knowledge production and creation. And second-order literacy is also a matter of participating in knowledge creation and dissemination, of participating in the process by which shared truths emerge. (S. 114-116)

Noch mehr Diskussionen: Ein Gespräch zur Informationskompetenz mit Wilfried Sühl-Strohmenger

In einem Blog schreibt man ja schnell mal etwas, was nicht ganz ausgegoren ist. So hat ein Nebensatz in meinem Blog-Eintrag mit dem Titel „Diskussion zur Informationskompetenz“, der sicher etwas missverständlich formuliert war, meinen Freiburger Kollegen Wilfried Sühl-Strohmenger dazu animiert, mir eine Mail zu schreiben. Dies führte zu einem interessanten Austausch über unsere jeweilige Sicht auf Informationskompetenz, und ich hatte dadurch die Gelegenheit deutlich zu machen, warum ich mich an seinem Beitrag im Bibliotheksdienst etwas „reibe“! Vielleicht ist das folgende in Auszügen wiedergegebene „Gespräch über Informationskompetenz“ auch für Lesende dieses Blogs interessant. Man könnte sagen „Information literacy in conversation“, in Anlehnung an den Aufsatz von R. David Lankes, Joanne Silverstein, Scott Nicholson mit dem Titel „Participatory Networks: The Library as Conversation“ (2007).

In einem Beitrag im Bibliotheksdienst hat Wilfried Sühl-Strohmenger einen Vortrag von Susanne Rockenbach zum Anlass genommen, auf „unsinnige Gegensätze zwischen Lehren und Lernen, zwischen Anleiten und Entdeckenlassen, zwischen Neugier/Zweifel und ‚Vorratslernen‘ usw.“ hinzuweisen. In seiner Mail an mich schrieb er dazu weiter:

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Bookmarks 2009

Letzte Woche hatte ich noch Gelegenheit mir die Ausstellung „Bookmarks 2009 – Wissenswelten von der Keilschrift bis YouTube“ in der kestnergesellschaft, Hannover anzusehen.

Eine super Idee ist es, das alte Buch verbunden mit einem Blick auf Leibniz mit YouTube zu kombinieren. Leider konnten vor Ort die Bücher und Manuskripte – ebenso wie das Original der Leibniz’schen Rechenmaschine – nur wie im Schaufenster angesehen werden. Aber diesen darstellerischen Nachteil vor Ort macht die Ausstellung im Netz wieder wett: Man kann hier alle Exponante im Detail in Foto und Film (via YouTube) betrachten und selbst die parallel gehaltenen Vorträge sind multimedial online! Beispielhaft!

Diskussion zur Informationskompetenz

Nachdem ich im November 2008 im Seminar von Dirk Lewandowski und Ulrike Spree mit dem Titel „Klassiker der Wissensorganisation / des Information Retrieval“ mit einer Präsentation zu Gast war, war ich letzte Woche erneut im Department Information der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, in der Lehrveranstaltung zur „Teaching Library“ von Detlev Dannenberg und Christine Gläser.

Meine Präsentation schwankte zwischen Praxis (Was ist das Wichtigste zur Informationskompetenz? Welche Themen würden Sie in 45 Minuten ansprechen? Denn oft bekommen Sie nicht mehr Zeit vom Dozenten einer Veranstaltung, in der Sie eingeladen werden, etwas zur Literaturrecherche vorzustellen.), der Realität sowie den Möglichkeiten von eLearning und der Frage, wie sich das Thema Informationskompetenz angesichts des Web 2.0 und der Zukunft weiter entwickelt.

Ein Ergebnis der Diskussion zum Inhalt der 45 Minuten war vielleicht, dass es eigentlich egal ist, was man präsentiert oder macht, die Hauptsache ist, das Thema und die dahinter stehende Bibliothek kommen positiv besetzt rüber. Besonders wichtig wäre es, eine kritische Haltung zur eigenen Suche und zur Bewertung von Informationsquellen zu erreichen. Für mich das Wichtigste sind immer noch „Neugier und Zweifel“ (Susanne Rockenbach) wecken, auch wenn Wilfried Sühl-Strohmenger in seinem Artikel im Bibliotheksdienst (42. Jg. (2008), H. 8/9) Susanne Rockenbach bewusst falsch zu verstehen scheint. Schade! Für mich ist die „Learning Facilitating Library“ immer noch wichtiger als die „Teaching Library“.

Eine weitere interessante Frage war: Voran macht man den Erfolg von Informationskompetenz-Aktivitäten fest? Wie kann man diese bewerten, ein Thema, was auch bei der internationalen Diskussion zur Informationskompetenz sehr aktuell ist. Auch auf dem letzten Bibliothekartag in Mannheim gab es dazu einen Vortrag, der aber die Messung der Verbesserung von Informationskompetenz teilweise auf die Abfrage reinen Wissens reduzierte. Dann finde ich die dort aber auch erwähnte Präsentation einer Datenbank oder das Führen eines begleitenden Recherche-Portfolios, um den Erfolg von Veranstaltungen zur Informationskompetenz zu messen, wesentlich sinnvoller. Persönlich sehe ich Erfolg, wenn in einer solchen Diskussion wie in der HAW mein Beitrag als „Weckruf“ verstanden wird, wenn Lehrende nach einer Präsentation in Kursen zum Wissenschaftlichen Arbeiten im nächsten Jahr nochmals anfragen, ob ich eine mache oder wenn Lehrende mich um einen Beitrag zum Thema Literaturrecherche für ihr Lehrbuch bitten.

Was kann die Bibliothek für Ingenieure tun?

Im Engineering Subject Centre der britischen Higher Education Academy fand ich folgende schöne Zusammenstellung von Bibliotheksdienstleistungen für Ingenieure, die ich sicher auch noch für die Webseiten oder den Weblog der TUHH-Bibliothek verwenden werde.

Engineers: what can your academic library do for you?

Academic libraries provide vibrant study environments, employing the latest technologies and methods to meet both your needs as a busy engineering teacher and researcher, and those of your engineering students.

Das ist wieder ein Beispiel für relativ kurze Texte aus dem anglo-amerikanischen Bereich, die aber das Wesentliche wunderbar zusammenfassen. Immer noch aktuell sind z.B. auch die von Susan Gilroy (Lamont Library, Harvard) erstellten „Tips for doing research online„, die leider nur noch über Archive.org zugreifbar sind. [Ergänzung 13.9.2010:] Mittlerweile hat die Lamont Library diese und andere Texte via Scribd zur Verfügung gestellt.

Wissensordnungen, Geschichten erzählen und Datenbanken

Irgendwie hat es mir die neue Edition Unseld des Suhrkamp Verlages angetan. Nur mehr Zeit zum Lesen müsste man haben!

Bisher habe ich nur folgendes Buch mit Genuss gelesen:

Neue Wissensordnungen – Wie aus Informationen und Nachrichten kulturelles Wissen entsteht“ von Olaf Breidbach. Breidbachs Differenzierung zwischen Information und Wissen und deren Einbettung in die Kultur- und Wissenschaftsgeschichte trifft Vieles von dem, womit ich mich selbst beschäftige!

Auf meiner Leseliste steht noch „Komplexitäten – Warum wir erst anfangen, die Welt zu verstehen“ von Sandra Mitchell.

Und schon sind weitere spannende Bücher angekündigt:

Manche der Bücher sollten vielleicht auf Leselisten zur Förderung von Informationskompetenz stehen, denn kritisches Denken verbunden mit historisch-kultureller Reflektion gehören für mich dazu!

Wilhelm Ostwald’s long shadow

„The Origins of Chemical Literature as a Separate Discipline of Chemistry“ heisst ein Beitrag von F. Bartow Culp (S. 641-646) in den Proceedings der 6th International Conference on the History of Chemistry, die 2007 in Leuven (Belgium) stattfand und das Tagungsthema „Neighbours and territories. The evolving identity of Chemistry“ hatte. Abstracts zur Conference sind ebenfalls online.

Ein Teil des Textes von Bartow trägt die Überschrift dieses Blog-Eintrages.

[Zusatz 5.2.2009] Die kompletten Proceedings der Konferenz „Neighbours and territories. The evolving identity of Chemistry“ sind nun verfügbar auf der Website der „Working Party on the History of Chemistry“ der EuCheMS (European Association for Chemical and Molecular Sciences).

„Survival skills“

Im immer sehr interessant zu lesenden Weblog vom Hamburger Erziehungswissenschaftler Torsten Meyer findet sich ein Hinweis auf einen Zeitungsartikel der TAZ (6.1.2009) von Ulrich Klotz mit dem Titel „Lernen 2.0 ist die Summe aus Unternehmen 2.0 + Arbeit 2.0“.

Die im zugehörigen Kasten erwähnten sieben „survival skills“ des Harvard-Professors Tony Wagner aus seinem Buch „The Global Achievement Gap“ umfassen

Kritisches Denken und Problemlösen; Zusammenarbeit zwischen Netzwerken und Führung durch Einfluss; Agilität und Adapationsfähigkeit; Initiative und Unternehmerschaft; Effiziente mündliche und geschriebene Kommunikation; Zugang und Analyse von Informationen; Neugier und Vorstellungskraft.

Die oben hervorgehobenen Kompetenzen sind auch in einem weiten Begriff von Informationskompetenz enthalten, wobei ich mich immer mehr frage, ob die „Förderung von Informationskultur“ als Aktionsbegriff das Label „Förderung der Informationskompetenz“ als Thema von Bibliotheken nicht viel mehr trifft.

Noch mehr Online-Tutorials zu Informationskompetenz

Die Universitätsbibliothek Konstanz bietet freien Zugang zu E-Learning-Tutorials zur Informationskompetenz über die Lernplattform ILIAS. Für mich neu war nun eine englischsprachige Version des ja schon bekannten deutschen Tutorials für Anfänger: „Information Literacy English free access version for beginners“. Auch eine Version für Fortgeschrittene ist im Angebot: „KOPILOT : English tutorial for advanced and doctoral students, PostDocs…“

Letzteres nutzt anscheinend Inhalte des Tutorials des auf der Konferenz KWIL 2007 von Debbi Boden vorgestellten Tutorials PILOT des Imperial College London, das unter Blackboard (früher: WebCT) angeboten wird. Wer reinschauen will, findet die Login-Daten in der Präsentation von Debbi Boden auf der KWIL.

Wie gesagt, ob Studierende, gar Fortgeschrittene, solche Tutorials wirklich nutzen, ist für mich nach den bisherigen Erfahrungen mit DISCUS fraglich.

Studentisches über Informationskompetenz für Studierende und darüber hinaus

Die neue Ausgabe von w.e.b.Square, der wissenschaftlichen Onlinezeitschrift des Instituts für Medien und Bildungstechnologie (imb) der Universität Augsburg, kreist um das Thema „Jedem das Seine: Der Siegeszug von Social Software und Web 2.0“. Diese Zeitschrift ist eine Zeitschrift von Studierenden für Studierende, aber natürlich auch darüber hinaus. Vergleiche auch die Meldung bei IDW online!

Am interessantesten sind für mich folgende Beiträge:

  • Die Bachelor-Arbeit von Julia Fink mit dem Titel „Informationskompetenz bei der Suche nach wissenschaftlichen Quellen : Eine empirische Studie unter Studierenden der Universität Augsburg“

    Information ist eine der wichtigsten Ressourcen des 21. Jahrhunderts. Die selbständige, bewusste und kritische Nutzung von Informationen ist für heutige Studierende äßerst bedeutsam. Sowohl in Wissenschaft und Wirtschaft als auch im Alltag ist ein routinierter Umgang mit Software, dem Internet und die Fähigkeit zu selbstorganisiertem Lernen unumgänglich. Eine Grundvoraussetzung dafür ist es, Informationen effizient und effektiv nutzen zu können. Denn was nutzen Informationen, wenn man nicht dazu in der Lage ist, die brauchbaren von den unbrauchbaren zu trennen? Die vorliegende Bachelorarbeit von Julia Fink gibt einen Überblick über verschiedene Modelle zur Informationskompetenz (Information Literacy) und stellt dar, welche Bedeutung sie im Kontext Hochschule, aber auch für Lebenslanges Lernen und die Bewältigung des Alltags hat. Um mögliche Defizite bzw. studiengang- und semesterspezifische Differenzen bei der Recherche nach wissenschaftlicher Literatur (sei sie elektronisch oder nicht-elektronisch) aufzudecken, wurden Studierende der Universität Augsburg zu ihrem Umgang mit Informationen befragt.

  • Die Master-Arbeit von Tamara Bianco mit dem Titel „Bloggen – Pflichtübung oder Passion? Eine empirische Untersuchung von Knowledge Blogs als Tool des persönlichen Wissensmanagements vor dem Hintergrund der Selbstbestimmungstheorie“

    Wer sich mit dem Web 2.0 beschäftigt, kommt nicht umhin, sich mit den so genannten Weblogs auseinander zu setzen. Weblogs werden gemeinhin als Tagebücher verstanden, in denen der Autor seinen Alltag verarbeitet. In der vorliegenden Masterarbeit wird der Fokus auf „Knowledge Blogs“ – Weblogs von Wissensarbeitern – gelegt. Die Arbeit knüpft dabei an den Arbeitsbericht an, der in Zusammenarbeit mit Gabi Reinmann verfasst wurde und der Knowledge Blogs mit der Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan in Bezug setzt. Die theoretische Perspektive des Arbeitsberichts wird dabei um eine eigene empirische Studie, exemplarisch durchgeführt mit und an Wissenschaftlern, erweitert. Dabei gilt es herauszufinden, wie das Selbstverständnis des Bloggens bei Personen aus dem Wissenschaftsbetrieb ist, wenn es heißt: Bloggen – Pflichtübung oder Passion?

Aber auch manche Aufsätze der älteren Ausgaben im Archiv erscheinen mir sehr interessant!

Französisches zur Informationskompetenz

Es ist schade, dass mein Französisch nicht so gut ist, dass ich Publikationen im Bibliotheks- und Informationsbereich aus Frankreich so schnell auf- und wahrnehmen kann, wie es im englisch-sprachigen Bereich in der Regel gelingt. Aus Bequemlichkeit kann man so die reiche Fachkultur hinter der Sprach-Barriere, im französisch- und auch spanisch-sprachigen Bereich, nur sehr selten wahrnehmen.

Ein Beispiel in diesem Eintrag sei der Weblog von Olivier Le Deuff mit dem Titel „Le guide des egares. Information literacy, documentation, CDI, Internet, Pedagogie, culture de l’information, sciences de l’information et de la communication“.

Olivier hat einen Aufsatz geschrieben mit dem Titel „La culture de l’information : Quelles litteraties pour quelles conceptions de l’information?„, in dem die Problematik der Übersetzung des Begriffe „Information literacy“ auch ins Französische behandelt wird.

The aim of this study is to show the convergences and divergences for the concept of information literacy and the other various literacies. We try to explore the multiple translations and significations of literacy and information literacy. Three conceptions of Information Literacy coexist with some divergences.

Schön finde ich auch den Terminus „La culture de l’information“, denn Informationskultur ist genau das, was jetzt und zukünftig benötigt wird. Ein aktueller Blog-Eintrag bei Olivier geht mit seinen Hinweisen genau auf dieses Thema ein.