History of the FRBR

Katalogisierung hat durchaus auch historische und philosophische Seiten, wie der folgende Aufsatz beweist:

Denton, William. „FRBR and the History of Cataloging.“, in: Understanding FRBR: What It Is and How It Will Affect Our Retrieval. Ed. Arlene G. Taylor. Westport, Connecticut: Libraries Unlimited, 2007.

Abstract: An explanation of where FRBR (Functional Requirements for Bibliographic Records) comes from, given by a look at the work of librarians such as Panizzi, Cutter, Ranganathan, and Lubetzky, and an examination of four themes in the history of library cataloging: the use of axioms to explain the purpose of catalogs, the importance of user needs, the idea of the „work,“ and standardization and internationalization.

Zum Thema auch ein aktueller Preprint der Zeitschrift Bibliothek:

Heidrun Wiesenmüller: Zehn Jahre ‘Functional Requirements for Bibliographic Records’ (FRBR)
Vision, Theorie und praktische Anwendung

Analogous Spaces

Das Programm der Konferenz Analogous spaces – architecture and the space of information, intellect and action,, eine interdisziplinäre Konferenz an der Ghent Univeristy, Belgien, 14.-17. Mai 2008 ist nun online.

Analogous Spaces refers to the fact that every science or knowledge, every thought, every memory, every action creates its own space and that these spaces are organised according to a similar structure or architecture.

Plagiate – Telepolis-Artikel von Stefan Weber

In der Zeitschrift Telepolis hat der Medienwissenschaftler Stefan Weber im letzten Jahr mehrere Beiträge zum Thema Plagiate veröffentlicht:

TP: Wissenschaft als Web-Sampling: Wie an Universitäten in Windeseile eine Textkultur ohne Hirn entstanden ist – Teil 3 (15.12.2006)

TP; Die abschreibende Zunft: Neue Fälle von dreistem Textklau stellen die wissenschaftliche Selbstkontrolle in Frage – Report eines akademischen Whistleblowers und „Plagiatsjägers“ Teil 2 (01.12.2006)

TP: Textueller Missbrauch: Plagiarismus, Redundanz, Bläh-Rhetorik: Zur Krise der ulturwissenschaften durch den Einzug des Copy/Paste-Paradigmas – Teil 1 ((23.11.2006)

Weber hat auch ein Buch zum Thema veröffentlicht: Das Google-Copy-Paste-Syndrom : wie Netzplagiate Ausbildung und Wissen gefährden / Stefan Weber. Hannover : Heise, 2007. Das in Webers Beiträgen behandelte Thema kann durchaus als eines der wichtigsten Punkte einer zukünftigen Informationskompetenz gesehen werden. Webers Beiträge stellen einen auf eigenen Erfahrungen beruhenden Feldzug gegen Netzplagiate, der in manchen Passagen für mich allerdings etwas zu Religiös-Kreuzzughaftes wirkt. Das Buch regt einen zu einigem Nachdenken an. Die tiefergehende Problematik wird für mich nur am Rande angesprochen. Sehr interessant zu lesen in diesem Sinne sind die Kommentare zu Webers Artikeln in Telepolis!

Im Zeitalter von Open Access und Creative Commons sind die Grenzen zwischen Plagiat und originalem Beitrag in einem gewissen Sinne fliessend, besonders beim von Weber sogenannten „Ideenplagiat“ (S. 47 des Buches). Wie entsteht überhaupt eine neue Idee? Was bedeutet Kreativität hinsichtlich von Ideen. Das sind die viel wichtigeren Fragen, die die Thematik stellt! Eigentlich kann man sich heutzutage nicht sicher sein, dass eine Idee wirklich die eigene ist? Ich bin mir jedenfalls bei manchen Ideen nie sicher diesbezüglich! Könnte es nicht sein, dass man bei dem Information Overload, der täglich auf einen einwirkt, manches wahrnimmt, vergisst und dieses plötzlich aus dem Unterbewusstsein als „eigene Idee“ wieder auftaucht. Ist die Gestaltung eines eigenen Weblogs, der aus gefilterten Beiträgen der Welt der Information besteht, irgendwann eine eigene geistige Leistung? Kreativität kann doch heute auch heissen, aus der vorhandenen Informationsvielfalt bestimmte Aspekte herauspicken, diese neu zusammenstellen und fertig ist ein neues Produkt oder eine neue Idee. Wahrscheinlich gibt es so etwas wie eine alte und eine neue Kreativität bezüglich von Ideen!? Es gibt ja auch verschiedenen Formen von Kreativität. Kann der Begriff Schöpfungshöhe, der ja wohl im Urheberrecht steht, wirklich definiert werden und ist er ein Produkt einer Aushandlung zwischen gesellschaftlichen Kräften?

Man landet also so auch bei Kritik am bestehenden Urheberrecht, das ja auch erst im Laufe des Buchdruckes und gesellschaftlicher Entwicklung entstanden ist. Selbst der Begriff des Autors kann ja als gesellschaftliche Konstruktion angesehen werden! Alternative Lizenz-Modelle wie Creative Commons betonen z.B. gerade das „Share, reuse, and remix – legally“ und auch die damit mögliche Förderung von Kreativität.

Das Entscheidende bei der von Weber angesprochenen Plagiatsproblematik im Rahmen wissenschaftlichen Arbeitens ist sicherlich das korrekte Zitieren bzw. generell die Namensnennnung, wenn man Ideen und Werke anderer verwendet. Aber was, wenn sich die Welt der Information in Richtung der von Jorge Luis Borges beschriebenen Bibliothek von Babel entwickelt, die alle Bücher oder elektronischen Werke enthält, die aus der Kombination von allen möglichen Zeichen kombinatorisch konstruiert werden können. Dies ist dann eine Welt, in der kein Plagiat möglich ist bzw. alle Werke Plagiate sind. Sind wir auf dem Weg dorthin?

5 things about me

Sheila Webber hat mich ge-„blog-tagged“. Damit verbunden ist die Aufforderung in einem Blog-Eintrag fünf Dinge aufzuführen, die über die eigene Person vielleicht nicht allgemein bekannt sind. Dann sollen 5 weitere Personen getaggt werden. Obwohl Kettenbriefe eigentlich nicht meine Sache sind, finde ich die Idee trotzdem ganz gut. Am Blog-Tagging lässt sich auch für einen selbst reflektieren und demonstrieren, dass das Thema, was im Englischen so schön „Privacy“ heisst, etwas ist, was besonders im Web 2.0 ein großes Problem sein, gleichzeitig aber auch eine Triebfeder darstellen kann. Die auch in Deutschland immer weitere Verbreitung von Blogs beruhen gerade auch auf Möglichkeit, in erzählerischer (narrativer) und damit persönlicher Form die eigene Geschichte zu beschreiben, zu reflektieren und eventuell auch zu „vermarkten“. Letztlich ist die Diskussion um Privacy und Web 2.0 auch ein Thema von Informationskompetenz! (With the example of „blog tagging“ it can be discussed that the issue of privacy can be a problem of the Web 2.0 as well as it is the most important primum mobile and impetus. The spread of blogs also in Germany may be based also on the possibility to describe, reflect and „market“ one’s own history in a narrative personal way. In the end privacy and Web 2.0 is also an issue for information literacy!)

Hier nun meine 5 Anmerkungen zu meiner Person:

1) „Ich bin ein Berliner.“ Ich habe in Berlin Chemie und Mathematik studiert und auch zwei Jahre im Rahmen eines Referendariats in eine Schöneberger Gesamtschule als Lehrer unterrichtet (I studied chemistry and mathematics in Berlin and worked for two years in a comprehensive school in the quarter Schöneberg near Kreuzberg).

2) Meine ersten Informationsseiten (1994) zur Fachinformation Chemie im Netz waren Teil des damaligen Gopher-Systems. (I owe much of my „Internet development“ to my colleague Edlef Stabenau who has been the first in the TUHH library to have an email adddress – I have been the second in 1993 – and who is still in the role of an early adopter for our library. My first net „pages“ on information sources in chemistry appeared in 1994 in the „Gopher system“, a forerunner of the WWW, integrated in the Gopher pages of the TUHH library, managed by Edlef.)

3) Ich bin ein Liebhaber von alter Bluesmusik, besonders mit Mundharmonika. (I am a friend of Blues music, especially rural and harmonica blues by such people like Sonny Terry, Sonny Boy Williams, Steve Baker and others. One of the last films I saw has been the Blues film „The Soul of a Man“ by Wim Wenders).

4) Meine privaten historischen Interessen, die heute in Aktivitäten als Amateur-Historiker des Informationswesens sichtbar sind, nahmen ihren Ausgangspunkt in einem Seminar zur „Sozialgeschichte der Naturwissenschaften“, das um Ende der Siebziger Jahre an der Technischen Universit&aumlt Berlin von Herbert Mehrtens angeboten wurde. Ich hielt damals einen Seminarvortrag zum Thema „Naturwissenschaften und Nationalsozialismus“. Später habe ich als Examensthema für meine 2. Staatsprüfung fü r das Lehramt an Gymansien eine Unterrichtsreihe in einem Grundkurs „Organische Chemie“ mit dem Titel „Färben mit Krapp zum Alizarin“ durchgeführt. Die Biographie einer wissenschaftlichen Zeitschrift, der „Zeitschrift für physikalische Chemie„, war das Thema meiner Prüfungsarbeit für das Bibliothekswesen. (My historical interests, which are visible in my activities as amateur historian in information and library science, began with my participation in a seminar on the „social history of science“ at the end of the seventies at the Technical University Berlin. Within the seminar I gave a talk on „Science and National Socialism“.)

5) Ich lebe mit drei Hunden zusammen, die von meiner Frau Franziska gehalten werden. (I live together with three dogs, which are managed by my wife Franziska who is breeding Welsh Springer Spaniels.)

Hier sind die Namen der 5 Personen, die ich mit diesem Eintrag tagge: Edlef Stabenau (who founded the most important German library blog netbib), Oliver Obst, der den Medinfo Blog betreibt und der gerade nach Edlef als zweiter den Terminus „Informationskompetenz 2.0“ (der Beitrag im Blog von Oliver stammt ursprünglich aus netbib und ist von Lambert Heller! Ja, auch das ist ein Aspekt vom Web 2.0, dass man als Autor ganz schnell verschwindet 😎 bzw. nicht recht gewürdigt wird. Zusatz T.H. 24.1.07) benutzt (ein Thema, zu dem ich gerade einen Aufsatz schreibe!), Patrick Danowski, der zusammen mit Lambert Heller und Jakob Voss das Thema Bibliothek 2.0 in Deutschland „pusht“, Hans-Christoph Hobohm mit seinem Blog zu Library and Information Science sowie Jochen Robes, dessen Weiterbildungsblog zum Thema E-Learning immer einen Blick wert ist!

Digitale Medien und Wissenschaftskulturen – zeitenblicke 5 (2006), Nr. 3

Eine neue Ausgabe der elektronischen Zeitschrift zeitenblicke 5 (2006), Nr. 3 mit dem Titel „Digitale Medien und Wissenschaftskulturen“

Besonders interessant erscheinen mir folgende Beiträge

  • Michael Schetsche: Die digitale Wissensrevolution – Netzwerkmedien, kultureller Wandel und die neue soziale Wirklichkeit
  • Thomas Stöber: Der Wandel in der wissenschaftlichen Informationsvermittlung: das Beispiel Google Book Search
  • Jakob Voß: Was Wikipedia und die Wissenschaft voneinander lernen können
  • Irmela Schneider: Konzepte von Autorschaft im Übergang von der ‚Gutenberg-‚ zur ‚Turing-Galaxis‘
  • Stefan Haas: Vom Schreiben in Bildern. Visualität, Narrativität und digitale Medien in den historischen Wissenschaften

Neue Ausgabe zum Thema Bibliothekskultur: LIBREAS – Library Ideas

LIBREAS – Library Ideas

Wie immer lesenwert, ein Aufsatz von Uwe Jochum mit dem Titel Endzeit.

Enthält auch einen Aufsatz von mir zu
Studierende, Google, die Welt der Bibliotheken und deren kulturelle Bedeutung: Ein Essay zu einem Aufsatz von Amy Bruckman. Anlass ist ein Aufsatz, der schon weiter unten in diesem Weblog erwähnt wurde.

Zusammenfassung

Amy S. Bruckman skizziert in ihrem Artikel „Student research and the internet“ die Welt der Information für Studierende und weist auf die Notwendigkeit einer ernsthaften Reflexion über Information sowie die erkenntnistheoretische Problematik der Bewertung und Gültigkeit von Wissen und damit über die soziale Konstruktion von Wissen und Wissenschaft hin. Informationskompetenz umfasst "mehr als Recherchekompetenz" vor allem Kreativität, den eigenen Informationsprozess bewusst und bedarfsgerecht zu gestalten. In einem Exkurs werden Aktivitäten der Suchmaschine Google hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Informationsprozess beleuchtet und der bleibende kulturelle Einfluss von Bibliotheken betont. Über Informationskompetenz hinaus sollten wissenschaftstheoretische und wissenschaftsgeschichtliche Aspekte von Wissenschaft aber auch Methoden und Techniken wissenschaftlichen Arbeitens verpflichtender Teil jedes Studiums sein. Ein Teil, der durchaus auch zur Informationskompetenz-Förderung durch Bibliotheken gehören kann.

Festschrift Kuhlen – Hochschulverband Informationswissenschaft

Hochschulverband Informationswissenschaft
Rainer Hammwöhner, Marc Rittberger, Wolfgang Semar (Hg.)

Wissen in Aktion

Der Primat der Pragmatik als Motto der Konstanzer Informationswissenschaft. Festschrift für Rainer Kuhlen

enthält Aufsatz von
Thomas Seeger: Ein Blick voraus in die Vergangenheit. Von Visionen und Konzepten der frühen Dokumentationsbewegung

Open Access!

LIBREAS – Library Ideas (aktuelle Ausgabe über philosophische Fragen)

LIBREAS – Library Ideas (aktuelle Ausgabe)
LIBREAS – Ausgabe 4 – Winter 2006

  • Editorial zur Ausgabe 4: Philosophische Fragen in Bibliothek und Bibliothekswissenschaft
  • The foundation of LIS in information science and semiotics – Soeren Brier
  • Die Beziehung zwischen Wissen, Bedeutung, Geist und Information: Der semognostische Ansatz – Algirdas Budrevicius
  • Beständiges Wissen? – Rafael Capurro
  • Angewandte Ethik: Zum moralischen Status des Catalogue Enrichment – Joachim Eberhardt

Reflections on Library and Information Science Education

Kajberg, L. and Lørring, L. (Eds) European Curriculum: Reflections on Library and Information Science Education. Copenhagen: The Royal School of Library and Information Science, 2005

Umfassende, zusammenfassende Darstellung zum Wissen über Information. Enthält auch Kapitel zur Informationskompetenz und zur Geschichte des Informationswesens.

Collier and Toomey | Scientific and Technical Communication: Theory, Practice and Policy

James H. Collier and David M. Toomey | Scientific and Technical Communication: Theory, Practice and Policy

This web site provides the expanded, digital edition of Scientific and Technical Communication: Theory, Practice and Policy published originally by Sage Press in 1997.

The digital edition contains chapter 4, chapters 8-15 (Section II), and the grammar handbook, not included in the Sage edition.