Zwei aktuelle Praxis-Bücher zum Thema Informationskompetenz – ein Vergleich

Im ersten Halbjahr 2010 sind zwei interessante Praxis-Bücher zum Thema Informationskompetenz erschienen:

Das erste Buch ist von Bibliothekaren geschrieben und orientiert sich an den Standards für Informationskompetenz (Mittlerweile sind die deutschen Standards im Bibliotheksdienst (Heft 5, 2010, S. 373ff) quasi offiziell erschienen, vgl. auch meinen Blog-Beitrag vom Anfang des Jahres!). Inhaltlich ist das Ganze gut gemacht mit vielen interessanten Details zu 1. Informationsbedarf feststellen – Recherche vorbereiten, 2. Recherche durchführen, 3. Literatur beschaffen, 4. Informationen bewerten sowie 5. Informationen weiterverarbeiten. Beispielrecherchen und Praxisprobleme runden das Ganze ab. Alles ist ganz klassisch und bibliothekarisch gut! Der Schwerpunkt liegt eindeutig bei dem Thema Recherche!

Das zweite Buch befasst sich trotz des Titels gar nicht so sehr mit Arbeitstechniken, sondern greift viel weiter, es geht nicht nur um Recherche, so wie es im Alltag von Studierenden und Forschenden auch nicht nur um Recherche geht! Die einzelnen Kapitel des Buches, von unterschiedlichen Autoren geschrieben, behandeln Themen wie:

  • Welches Thema? Was für eine Art Text? Vorschläge zum wissenschaftlichen Schreiben 2009 ff
  • Recherche: Google – and Far Beyond
  • Von der Quellenkritik zum kritischen Umgang mit digitalen Ressourcen
  • Bildsuche – Image Retrieval
  • Hypertext schreiben
  • Kollaboratives Schreiben
  • Copy + Paste = Plagiat?
  • Schreibtools – mit Software bessere Texte schreiben
  • Zitieren und Belegen
  • Peer Review 2.0: Herausforderungen und Chancen der wissenschaftlichen Qualitätskontrolle im Zeitalter der Cyber-Wissenschaft
  • Open Access
  • Urheberrecht
  • Digitale Editionstechniken

Damit berücksichtigt das Buch auch den 5. Standard zur Informationskompetenz – Informationskompetente Studierende und Forschende sind sich ihrer Verantwortung bei der Informationsnutzung und -weitergabe bewusst – der im ersten Werk nur zitiert wird. Das Ganze ist übrigens nicht nur für Geisteswissenschaftler lesenwert!