"Informationskompetenzvermittlung ist ein …

Oxymoron", meint Karsten Schuldt in seinem lesenwerten Beitrag "Zum Kompetenzbegriff von Bibliotheken" in seinem Blog "Bibliotheken als Bildungseinrichtungen", der seine gleichnamige Promotion begleitet hat.

Karsten Schuldt hat übrigens in dem im letzten Jahr erschienenen, im Volltext frei verfügbaren Handbuch Bibliothek 2.0 den Beitrag "Openness: Die Bibliothek als demokratische und demokratiefördernde Einrichtung im Internetzeitalter" publiziert, in dem es im Teil "Lernort und Vorbildfunktion" der Bibliothek (S. 30-31) heisst:

Gleichzeitig kann und muss eine Bibliothek, die als Lernort für eine an Openness orientierte Mediennutzung und Kommunikation gelten will, eine Vorbildfunktion einnehmen. Folgt sie diesem Leitbild, ist es notwendig, dass das Personal der jeweiligen Bibliothek beim Umgang mit dem Web 2.0 kompetent ist, dessen Vorteile und Grenzen in der eigenen Arbeit kennen lernt und an andere vermitteln kann. Zudem sollte das Personal in der Lage sein, diejenigen, welche mit dem Web 2.0 alltäglich umgehen, verstehen zu können: deren Motivation, deren Vorstellungen von einem guten Leben und deren Unverständnis, wenn es darum geht, Medien und Kommunikationsmittel in neu oder herkömmlich zu unterteilen und nicht als Medienvielfalt zu begreifen. Nur wenn eine Bibliothek vermitteln kann, dass sie selber eine kompetente Einrichtung ist, welche im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Grundgedanken der Openness folgt, kann sie die nötige Vorbildfunktion erlangen, welche notwendig ist, um als Lernort anerkannt zu werden.