Dass das Thema "Wissenschaftliche Kommunikation" ganz enge Beziehungen zur Informationskompetenz hat, zeigt einmal mehr ein "white paper" mit dem Titel
"Intersections of Scholarly Communication and Information Literacy: Creating Strategic Collaborations for a Changing Academic Environment" der amerikanischen Association of College & Research Libraries (ACRL).
Schon fast klassisch gibt es ja enge Überschneidungen zwischen dem Bereich Wissenschaftliches Arbeiten und Informationskompetenz, hier ist besonders die Literaturverwaltung ein enges Bindesglied. Diskussionen um die Zukunft des Publizierens, zum Beispiel gerade in der Zeitschrift Nature publiziert, die Aktualität von Themen wie Forschungsdaten, Open Access und alternativen Modellen zum Ranking von Forschung sowie die Bedeutung von Urheberrechts-Fragen im elektronischen Alltag zeigen die inhaltliche Bedeutung des Themas dieses Berichtes.
In dem Papier werden drei Wechselwirkungen zwischen wissenschaftlicher Kommunikation und Informationskompetenz besonders hervorgehoben:
- "economics of the distribution of scholarship (including access to scholarship, the changing nature of scholarly publishing, the education of students to be knowledgeable content consumers and content creators)
- digital literacies (including teaching new technologies and rights issues, and the emergence of
multiple types of non-textual content)- our changing roles (including the imperative to contribute to the building of new infrastructures for scholarship, and deep involvement with creative approaches to teaching)" (S. 1)
Zwei Dinge sind mir beim Browsen durch das Papier noch besonders aufgefallen:
- Der Abschnitt 1.6. Publishing as Pedagogy (S. 9) bringt mich auf die Idee, einen Kurs zum wissenschaftlichen Arbeiten einfach mal als Publikationsprojekt auszuprobieren, was sicher schon irgendwo auch in Deutschland ausprobiert wurde.
- Die Nutzung des Begriffes "Information fluency" (S. 14-15)
Fragen des Life Cyle von Information, speziell wissenschaftlicher Information, führen letztendlich auch zu Fragen darüber, was Wissenschaftlichkeit, was wissenschaftliche Wahrheit oder Wahrheit überhaupt eigentlich ist.
"Informationskompetenz neu konfigurieren" ist auch der Titel einer Präsentation auf dem 5. Bibliothekskongress in Leipzig im März von Lars Müller. Er nutzt u.a. das schöne Bild von zu "figurierenden" Informationslandschaften der Britin Annemaree Lloyd.
Weitere Folien von Vorträgen beim Bibliothekskongress zum Themenfeld "Bibliothekarische Dienstleistungen, Vermittlung von Informationskompetenz, E-Tutorials" sind auf dem BIB-Publikationsserver publiziert.
Aktuelle Präsentationen zum Thema Metaliteracy von Trudi Jacobson und Tom Mackey bieten ebenso andere und neue Perspektiven auf Informationskompetenz wie manche der Beiträge zur britischen Konferenz Librarians’ Information Literacy Annual Conference (LILAC) 2013.