Nachdem ich im November 2008 im Seminar von Dirk Lewandowski und Ulrike Spree mit dem Titel „Klassiker der Wissensorganisation / des Information Retrieval“ mit einer Präsentation zu Gast war, war ich letzte Woche erneut im Department Information der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, in der Lehrveranstaltung zur „Teaching Library“ von Detlev Dannenberg und Christine Gläser.
Meine Präsentation schwankte zwischen Praxis (Was ist das Wichtigste zur Informationskompetenz? Welche Themen würden Sie in 45 Minuten ansprechen? Denn oft bekommen Sie nicht mehr Zeit vom Dozenten einer Veranstaltung, in der Sie eingeladen werden, etwas zur Literaturrecherche vorzustellen.), der Realität sowie den Möglichkeiten von eLearning und der Frage, wie sich das Thema Informationskompetenz angesichts des Web 2.0 und der Zukunft weiter entwickelt.
Ein Ergebnis der Diskussion zum Inhalt der 45 Minuten war vielleicht, dass es eigentlich egal ist, was man präsentiert oder macht, die Hauptsache ist, das Thema und die dahinter stehende Bibliothek kommen positiv besetzt rüber. Besonders wichtig wäre es, eine kritische Haltung zur eigenen Suche und zur Bewertung von Informationsquellen zu erreichen. Für mich das Wichtigste sind immer noch „Neugier und Zweifel“ (Susanne Rockenbach) wecken, auch wenn Wilfried Sühl-Strohmenger in seinem Artikel im Bibliotheksdienst (42. Jg. (2008), H. 8/9) Susanne Rockenbach bewusst falsch zu verstehen scheint. Schade! Für mich ist die „Learning Facilitating Library“ immer noch wichtiger als die „Teaching Library“.
Eine weitere interessante Frage war: Voran macht man den Erfolg von Informationskompetenz-Aktivitäten fest? Wie kann man diese bewerten, ein Thema, was auch bei der internationalen Diskussion zur Informationskompetenz sehr aktuell ist. Auch auf dem letzten Bibliothekartag in Mannheim gab es dazu einen Vortrag, der aber die Messung der Verbesserung von Informationskompetenz teilweise auf die Abfrage reinen Wissens reduzierte. Dann finde ich die dort aber auch erwähnte Präsentation einer Datenbank oder das Führen eines begleitenden Recherche-Portfolios, um den Erfolg von Veranstaltungen zur Informationskompetenz zu messen, wesentlich sinnvoller. Persönlich sehe ich Erfolg, wenn in einer solchen Diskussion wie in der HAW mein Beitrag als „Weckruf“ verstanden wird, wenn Lehrende nach einer Präsentation in Kursen zum Wissenschaftlichen Arbeiten im nächsten Jahr nochmals anfragen, ob ich eine mache oder wenn Lehrende mich um einen Beitrag zum Thema Literaturrecherche für ihr Lehrbuch bitten.
Vgl. Kommentar von und Diskussion mit Wilfried Sühl-Strohmenger:
http://blog.hapke.de/?p=245