Wie Discovery-Systeme meine Informationskompetenz-Aktivitäten verändern

Eigentlich mache ich ja immer das gleiche im Bereich der Förderung von Informationskompetenz an der TUHH. Auf eigene Initiative hin oder auch auf Anfrage gebe ich eine 45- bis 60-minütige Präsentation mit Titeln wie "Fachinformation finden" oder "Mehr als Google" (siehe auch einige der Präsentationen bei Slideshare). Mal im Rahmen einer Vorlesung, eines Seminars oder einer projektorientierten Veranstaltung, mal für Mitarbeitende an Instituten, mal als studentische Info-Veranstaltung organisiert von den Fachschaften versuche ich in der zur Verfügung stehenden Zeit ein (kritisches) Bewusstsein für die Informationssuche und das effektive Finden von Informationen zu geben.

Inhaltlicher Gang der Argumentation in der Vergangenheit:

  1. Problematik des Findens von Fachinformation, Orientierung in Nachschlagewerken
  2. Beschreibung des TU-Bestandes und Einführung Katalog-Recherche: Spielen mit der Datenbank-Oberfläche und mit Suchbegriffen: Synonyme, logische Verknüpfungen, Trunkierung, Suchfelder, Phrasensuche usw.
  3. Recherche nach Zeitschriften-Aufsätzen in Fach-Datenbanken: Neue Oberflächen mit neuen/anderen Features hinsichtlich Trunkierung, Verknüpfungen usw.
  4. Wie komme ich an den Volltext?

Nach dem Angebot unseres Discovery-System TUBfind als primärer Sucheinstieg haben sich die obigen Inhalte verändert. Anne Christensen hat in ihren Beitrag "Discovery-Systeme und Informationskompetenz" zur letzten Sitzung der AG Informationskompetenz im GBV eindruckvoll gezeigt, dass die Zugriffe auf Volltexte in Lüneburg seit Einsatz des dortigen Discovery-Systems massiv gestiegen sind, und damit hervorgehoben, dass für Discovery-Systeme die Filter- und Delivery-Funktionen eine besonders große Rolle spielen.

Immer wichtiger erschien es mir im Laufe der Zeit, so etwas wie Kernpunkte der Informationskompetenz (siehe das Ende eines Blog-Beitrages im Vorjahr!) implizit immer mehr mit zu berücksichtigen. Discovery-Systeme ermöglichen es, sich auf diese Kernpunkte mehr zu konzentrieren. Für die TUHH-Bibliothek habe ich dazu auch eine eigene Seite mit dem Titel "Sich informieren – Tipps zum Überleben" konzipiert.

Bei meinen Präsentationen und auch bei Beratung am Serviceplatz Information lege ich mittlerweile gerne den Schwerpunkt auf "Google Scholar". Dies ist ein Beispiel dafür, dass Bibliotheken dort sichtbar sein können, wo ihre Kunden agieren. Dies passt zu Überlegungen aus den Niederlanden, den Katalog von Bibliotheken nicht als den Nabel der Welt zu betrachten. Mein aktueller Beitrag im Blog der TU-Bibliothek greift dies auf.

Dazu eine Anmerkung aus bibliotheksstrategischer Sicht: Trotzdem finde ich natürlich Discovery-Systeme wichtig, und auch der klassische Katalog wird noch längere Zeit seine Existenzberechtigung haben. Beides auch deshalb, damit die Abhängigkeit von externen Diensten nicht zu gross wird und man Kontrolle über die eigenen Daten behält aber auch eigene Kompetenz im Bereich Suchmaschinen sowie Metadaten bzw. Daten allgemein in der Bibliothek hält.

Zum Thema Informationskompetenz gehören für mich auch Diskussionen, wie man Link-Resolver Kunden so anbietet, dass Nutzenden optimalen Nutzen davon haben, eine Diskussion, die Beate Rajski im Netbib-Blog erneut angestoßen hat, siehe auch ihren Beitrag zu Gateways, die zu Bibliotheks-Services führen.

Zum Abschluss mein heutiger inhaltlicher Gang der Argumentation im Rahmen von Präsentationen:

  1. Problematik des Findens von Fachinformation, Orientierung in Nachschlagewerken
  2. Unterscheidung zwischen Discovery-System und klassischer Katalogoberfläche bewusst machen
  3. Wie komme ich an den Volltexte? Google Scholar als Recherche-Instrument mit Unterstützung von Linking-Diensten der Bibliotheken. Mit diesen Link-Resolvern lande ich dann elegant auch in der klassischen Katalog-Oberfläche oder in GBV-Datenbanken mit der Möglichkeit zur Fernleihe!
  4. Recherche nach Zeitschriften-Aufsätzen in Fach-Datenbanken: Spielen mit der Datenbank-Oberfläche und mit Suchbegriffen: Synonyme, logische Verknüpfungen, Trunkierung, Suchfelder, Phrasensuche usw.
  5. Management von Information: Literaturverwaltung